Bogotà (Fides) - Bei der für den 19. Juni anberaumten Stichwahl um das Präsidentenamt in Kolumbien wird der linke Politiker Gustavo Petro gegen den unabhängigen Außenseiter Rodolfo Hernández antreten. In der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen, die am vergangenen Sonntag, den 29. Mai stattfand, erhielt Petro 40,33 % der Stimmen, Hernández 28,14 %.
Die katholischen Bischöfe Kolumbiens haben bei mehreren Gelegenheiten alle Kolumbianer aufgerufen, sich aktiv und bewusst an den Wahlen zu beteiligen, um das demokratische System zu stärken und zum Aufbau eines besseren Landes beizutragen (vgl. Fides 19/2/2022; 11/5/2022; 21/5/2022). Mit Blick auf die nun bevorstehende Stichwahl am 19. Juni veröffentlichte Bischof Héctor Fabio Henao Gaviria, der bei der kolumbianischen Bischofskonferenz (KEK) für die Beziehungen zwischen Kirche und Staat zuständig ist, eine Videobotschaft, in der er "drei Kriterien“ für die Wahl des neuen kolumbianischen Präsidenten nennt.
An erster Stelle betont Bischof Henao Gaviria, dass sich alles auf die Stärkung der Demokratie ausgerichtet sein muss, damit diese "lebendiger, partizipativer und inklusiver wird und wirklich die Werte der Zivilgesellschaft und der Bürgerschaft zum Ausdruck bringt". Das zweite Kriterium, das es zu beachten gelte, sei das Bemühen um das Gemeinwohl, d.h. "im Sinne des Wohls der Nation zu denken", weshalb man das Regierungsprogramm der Kandidaten und deren Ziele kennen sollte.
Schließlich warnt Erzbischof Henao Gaviria vor Reden, die zu "Hass, Diskriminierung, Stigmatisierung oder Gewalt" aufrufen, da dies "der Stärkung der Demokratie zuwiderläuft und unserer Nation langfristig schadet".
In seiner Videobotschaft begrüßte Bischof Héctor Fabio Henao Gaviria, dass der erste Wahlgang am 29. Mai "in Frieden stattfand, mit einer massiven Beteiligung von Jugendlichen, Frauen und allen sozialen Sektoren, die ihr ganzes Vertrauen in die verschiedenen Vorschläge setzten, die im Dienste des Landes stehen".
(SL) (Fides 1/6/2022)