AFRIKA/ÄGYPTEN - “Weg der Heiligen Familie” soll Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllen

Freitag, 13 Mai 2022 ostkirchen   wallfahrten   evangelium   fremdenverkehr   marienverehrung  

Kairo (Fides) - Die Pilgerreisen, die entlang des so genannten "Weges der Heiligen Familie" sollen auf der Grundlage der Strategien für eine "nachhaltige Entwicklung" organisiert werden, die von der derzeitigen Regierung Ägyptens vorgegeben werden. Dies soll unter anderem im Rahmen der erste "Konferenz zur nachhaltigen Entwicklung des Weges der Heiligen Familie" geschehen, die vom 24. bis 26. Juni 2022 in den Räumen der Heliopolis-Bibliothek in Kairo stattfinden wird und deren Inhalte und Zielsetzungen vor kurzem vorgestellt wurden. Veranstaltet wird die Konferenz von einer ad hoc gegründeten Stiftung, die die positive Verbindung zwischen Umweltschutz und der Unterstützung von touristischen Initiativen entlang des Weges gewährleisten soll.
Der "Weg der Heiligen Familie", über den Fides bereits mehrmals berichtet hat (vgl. Fides 5/1/2021), verbindet die Orte und Regionen, die Maria, Josef und das Jesuskind nach der Überlieferung während ihres Aufenthalts in Ägypten auf der Flucht vor den bösen Machenschaften des Herodes durchquerten.
Seit Jahren arbeiten die ägyptischen Behörden an dem Projekt, internationale Pilgerfahrten entlang des "Weges der Heiligen Familie" zu fördern, einer Route, die idealerweise an 25 Orten vorbeiführt, die den ägyptischen Christen lieb und teuer sind, und dabei nicht weniger als 11 Provinzen vom Nildelta bis nach Oberägypten durchquert. Unterdessen bemüht sich politische Führung Ägyptens um ein Image als umweltbewusstes Land, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die nächste UN-Weltklimakonferenz COP 27, die im November 2022 auf ägyptischem Boden, in Scharm El-Scheich, stattfinden wird.
Die für Juni geplante Konferenz steht als am Schnittpunkt zweier programmatischer Linien, die von der ägyptischen Regierung verfolgt werden: die Förderung internationaler Pilgerreisen entlang des "Weges der Heiligen Familie" und die gleichzeitige Förderung der Verbreitung des Umweltbewusstseins im eigenen Land.
An der Konferenz nehmen Experten auf dem Gebiet des Klimawandels und nachhaltiger wirtschaftlicher und touristischer Entwicklungsstrategien sowie Dozenten und Kulturschaffende teil, die sich mit dem Schutz des historischen und ökologischen Erbes Ägyptens befassen. Im Mittelpunkt steht die Planung der Routen entlang der historischen Stätten des Pilgerwegs - auch in ökologischer Hinsicht – und die damit verbundene Förderung des architektonische und künstlerische Erbes, das an diesen Orten dank des Beitrags der koptischen Christen erblüht ist. Im Rahmen der Konferenz werden auch die wissenschaftlichen Beiträge von Forschern und Doktoranden gewürdigt, die sich in ihren Dissertationen mit dem "Pilgerweg" beschäftigt haben.
Trotz der Tourismuskrise im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie wurde das ehrgeizige ägyptische Projekt, den Weg der Heiligen Familie für Pilger aus der ganzen Welt zu öffnen, weiterentwickelt (vgl. Fides 2/6/2021). Anfang 2021 hat der Ingenieur Adel al Gindy, Generaldirektor für internationale Beziehungen bei der Tourismusentwicklungsbehörde und Koordinator des Projekts rund um den "Weg der Heiligen Familie", in einem ausführlichen Interview, das von „wataninet.com“ veröffentlicht wurde, die Fortschritte des Plans detailliert beschrieben und über die bereits abgeschlossenen oder laufenden Arbeiten informiert. Dabei erinnerte er daran, dass jede Etappe des Weges für Touristen und Pilger gemäß den von der Welttourismusorganisation festgelegten Aufnahmestandards (einschließlich der Standards für die ökologische Nachhaltigkeit) zugänglich gemacht werden sollen, so dass der "Weg" eine der umfangreichsten spirituellen Pilgerrouten der Welt darstellen wird. 

Am 4. Oktober 2017 hatte Papst Franziskus im Rahmen der Generalaudienz eine große ägyptische Delegation begrüßt, die nach Rom gekommen war, um auch in Zusammenarbeit mit dem Fremdenverkehrsbüro des Vikariats Rom „Opera Romana Pellegrinaggi“, einem Organ des Heiligen Stuhls, das direkt dem Papstvikar, Kardinal Angelo De Donatis, unterstellt ist, Pilgerreisen entlang des "Weges der Heiligen Familie" zu organisieren.
(GV) (Fides 13/5/2022)


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