AFRIKA/ÄGYPTEN - Afrikamissionar in Kairo: „Kinder und ältere Menschen sind meine Lehrer des Alltags“

Montag, 16 September 2024

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Kairo (Fides) - „Ich taste mich in diese neue Welt vor, die außergewöhnliche menschliche, kulturelle und spirituelle Reichtümer birgt“, schreibt Anselmo Fabiano von der Gesellschaft für Afrikamissionen, der vor kurzem in Kairo angekommen ist.
Genauer gesagt schreibt der Missionar aus dem Kairoer Stadtteil Shoubra. „Ich mache meine ersten Schritte, um diese neue missionarische Realität zu entdecken“, erzählt er. „Zunächst einmal ist es ein arabisches Land mit einer starken muslimischen Präsenz, fünfmal am Tag erklingt der Gesang des Muezzins, der zum Gebet und zur Beziehung mit Gott einlädt. Es fasziniert mich, meine Aktivitäten für einen Moment unterbrechen zu können, um einen Moment der Stille mit diesen Brüdern im Gebet zu teilen.“
„Kairo ist eine grenzenlose Megalopolis, ein ständig belebter und schlafloser Ameisenhaufen“, schreibt Pater Anselmo und schildert seine Eindrücke von der Stadt. „Zu jeder Tages- und Nachtzeit kann man die Stadt durchqueren und findet sie immer in tausend Aktivitäten vertieft. Hier schläft man nie, es ist ein ständiges Hupen, Verkehr, Menschen kommen und gehen. Überall stehen Motoradtaxis, die Busse haben keine Türen und halten nicht einmal an, um Fahrgäste mitzunehmen. Der Bus wird langsamer, und der Schaffner streckt einen Arm aus, um die Leute mitzunehmen. Die riesigen, gelb-braunen Gebäude sind übereinander gestapelt und verhindern fast, dass man den Himmel sehen kann“.
„Die hektische und chaotische Atmosphäre der Stadt kontrastiert mit der Stille, die man atmet, wenn man unsere Domgemeinde St. Markus betritt. Es ist unglaublich, in einer so großen Kirche, in die einst viele Gläubige strömten, mit der sehr kleinen christlichen Gemeinde beten zu können. Hier in Kairo gibt es nur noch sehr wenige Katholiken; in der ganzen Stadt gibt es nur einen einzigen Diözesanpriester. Die Mehrheit der Christen ist koptisch-orthodox“, berichtet er.
„Im Moment besteht unser Alltag vor allem darin, diese Welt zu entdecken, die so reich und so anders ist“, fährt der italienische Missionar fort. „Die erste Herausforderung ist die arabische Sprache, die langsam in meine Ohren dringt, und mit ein wenig Einfallsreichtum beginne ich, einige Wörter und kleine Sätze auszusprechen. Im Moment sind die Menschen, denen ich begegne, vor allem die Kinder und die älteren Menschen, die ein wenig Französisch sprechen, meine Arabischlehrer“, gibt er dankbar zu. Bei einem Kaffee und einem Lachen sind sie die Lehrer des Alltags“.
„Mit den Brüdern der Afrikamissionare, die mich aufgenommen haben, nämlich Pater Peter aus Nigeria, Cyriac aus der Elfenbeinküste und Matthias aus Togo, und zwei weiteren Seminaristen, Florindo aus Angola und Patrick aus Nigeria, haben wir unseren karitativen Dienst zusammen mit den Schwestern von Mutter Teresa von Kalkutta in einem Alten- und Behindertenzentrum begonnen“, schreibt Pater Anselmo, „Wir helfen den Schwestern in den kleinen und bescheidenen Diensten des Heims, wir widmen uns den Kindern, und die Sprache des Spiels überwindet alle Sprachbarrieren. Mit unserer einfachen Präsenz versuchen wir, mit den Menschen, denen wir im Alltag begegnen, in Kontakt zu treten“.
„Ich stehe kurz davor, bei den Comboni-Patres im Stadtteil Zamalek eine Sprachkurse zu beginnen, und vertraue dabei nicht nur auf mein persönliches Engagement und mein Studium, sondern auch auf den Atem des Heiligen Geistes“. „Was soll ich sagen“, schließt der junge Pater Anselmo, “der Weg erscheint reich und voller neuer Möglichkeiten, wo ich mich in den Dienst stellen und Gottes Gegenwart im Alltag verkünden kann“.
(AP) (Fides 16/9/2024)

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