ASIEN/SÜDKOREA - Mit Blick auf das Heilige Jahr und den Weltjugendtag: Jugendliche im Dialog und auf Wallfahrt

Montag, 1 Juli 2024 dialog   jugendliche   frieden   wallfahrten   synodalität  

Seoul (Fides) - Zu den Initiativen mit Blick auf das Heilige Jahr 2025 und den Weltjugendtag im Jahr 2027 gehören auch der Dialog den junge Menschen den eigenen Pfarrern und dem Erzbischof in synodaler Form führen wollen, um Ideen und Hoffnungen teilen, und das Engagement für den Frieden, durch die Teilnahme einer Wallfahrt entlang der entmilitarisierten Zone im kommenden August.
Hunderte von Jugendlichen trafen sich bereits mit Priestern, Ordensleuten und Bischöfen, um in der Myeongdong-Kathedrale einen besonderen Dialog zu erleben, einen menschlichen und geistlichen Dialog. In einer Initiative, die die Kluft zwischen jungen Menschen und ihren Pfarrern überbrücken sollte, hatten sie die einmalige Gelegenheit, direkt mit Erzbischof Peter Soon-taick Chung, Bischof Job Yo-bi Koo, Bischof Paul Kyung-sang Lee und anderen hochrangigen Kirchenvertretern zu sprechen.
Etwa 600 junge Menschen versammelten sich am Abend des 28. Juni im Hof der Myeongdong-Kathedrale zum "Camp at the Cathedral" (Campen an der Kathedrale), das vom lokalen Organisationskomitee des Weltjugendtags Seoul 2027 organisiert worden war. Unter dem Motto "Fürchte dich nicht, ich bin bei dir" (Jes 41,10) wurde versucht, eine Brücke zwischen den Generationen zu schlagen, indem ein sinnvoller Dialog und Erfahrungsaustausch mit den Pfarrern geführt wurde, die sich aktiv an den Diskussionen und Interaktionen in den Gruppen beteiligten.
"Die Atmosphäre", heißt es in einer Mitteilung der Erzdiözese, "war wirklich beispiellos: Es war das erste Mal, dass eine so große Veranstaltung im Innenhof der Kathedrale stattfand. Der Raum wurde in eine einladende Umgebung für alle Teilnehmer verwandelt. Aufgeteilt in Zehnergruppen, denen jeweils ein Priester, eine geweihte Person oder ein Freiwilliger zur Seite stand, saß man im Kreis auf Campingstühlen und so entstand eine intime und einladende Umgebung. Die jungen Teilnehmer zeigten sich etwas überrascht von diesem Arrangement und waren zunächst etwas schüchtern, vor allem, weil sie den Bischöfen so nahe waren. Im Laufe des Abends lösten sich diese Barrieren jedoch auf, und es kam zu guten Gesprächen".
Während des Treffens wiesen vier junge Menschen auf wichtige Herausforderungen hin, mit denen junge Menschen heute konfrontiert sind, und erzählten von ihren Glaubenserfahrungen. Auf jeden Vortrag folgten Gruppendiskussionen - eine von der Weltsynode angeregte Methode. Der junge Katholik Sang-wook Lee wies auf eine „gewisse spirituelle Apathie“ hin, die daraus resultieren kann, dass die Kirche als "fern" wahrgenommen wird, und betonte die Notwendigkeit engagierter und präsenter Animateure und Seelsorger, die jungen Menschen helfen, den Sinn von Dienst und Apostolat zu erkennen. Erzbischof Chung hielt eine herzliche Abschlussrede, in der er sich für die Ehrlichkeit und die Bereitschaft der jungen Teilnehmer bedankte, ihre Geschichten zu erzählen, und bemerkte, dass "es eine wertvolle Zeit war, die Geschichten aus eurem Lebens zu hören". Der Erzbischof zitierte in diesem Zusammenhang auch Papst Franziskus: "Gott liebt uns so, wie wir sind, egal, was wir erreichen oder wer wir werden. Mögen jeder Einzelne im Laufe der Vorbereitung auf den WJT erfahren, dass Gott immer bei ihm ist, in Freuden, Sorgen und Wunden".
Die Initiative geht auf den Wunsch von Erzbischof Chung zurück, Gelegenheiten zu schaffen, um auf die Stimme junger Menschen zu hören. Das "Camp at the Cathedral" war ein Beispiel für diese Vision und bot eine einzigartige Plattform für den Dialog innerhalb der Kirchengemeinschaft.
Unterdessen bereiten sich junge Koreaner mit ihrem Enthusiasmus den Friedens- und Versöhnungsprozess auf der koreanischen Halbinsel in einer Zeit großer politischer Spannungen vorantreiben zu können und zu wollen, auf eine Pilgerreise mit dem Titel "Winds of Peace in the Demilitarised Zone" vor. Die vom Nationalen Versöhnungskomitee der Erzdiözese Seoul organisierte Wallfahrt wird vom 29. bis 1. September stattfinden. Tausende von Jugendlichen werden entlang der Grenze zwischen Nord- und Südkorea wandern und dabei Botschaften der Hoffnung und des Friedens aussenden.
Die Initiative, ein Aushängeschild des Büros für Jugendpastoral in Seoul, läuft seit 2012 und soll jungen Menschen helfen, "Apostel des Friedens" zu werden. In diesem Jahr richtet sich der Blick insbesondere auf das Heilige Jahr 2025, in dem junge Menschen von einer Rückkehr zum Dialog zwischen Nord- und Südkorea träumen. Die Jugendwllfahrt, die von Gebeten, Liedern, kulturellen und spirituellen Betrachtungen geprägt ist, wird die Orte Ganghwa, Paju, Yeoncheon und Cheorwon (alle entlang der Grenze) berühren, mit dem erklärten Ziel, "einen Wind der Versöhnung" auf die koreanische Halbinsel zu bringen.
(PA) (Fides 1/7/2024)


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