VATIKAN - Universität Urbaniana veranstaltet Akademischen Akt zum „Concilium Sinense” und zur Gegenwart der Kirche in China

Dienstag, 7 Oktober 2025 dikasterium für evangelisierung   päpstliche universität urbaniana   ortskirchen   synodalität  



Rom (Fides) – „Hundert Jahre nach dem Konzil von China: zwischen Geschichte und Gegenwart“. So lautet der Titel der akademischen Feier, mit der am Freitag, dem 10. Oktober, um 17 Uhr in der Aula Magna der Beginn des akademischen Jahres der Päpstlichen Universität Urbaniana begangen wird.

Ein besonderer Tag, denn am Vormittag feiern Studenten, Professoren und Mitarbeiter der auf dem Gianicolo gelegenen Universität gemeinsam ihr Jubiläum der Hoffnung, indem sie die Heilige Pforte der Petersbasilika durchschreiten und an der Eucharistiefeier unter dem Vorsitz von Kardinal Luis Antonio Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen) teilnehmen.

Während der akademischen Feier am Nachmittag wird das Buch „100 Jahre seit dem Concilium Sinense: zwischen Geschichte und Gegenwart 1924-2024” vorgestellt, das von der „Urbaniana University Press“ veröffentlicht und vom Missionsdikasterium herausgegeben wurde.

Der Band enthält die Beiträge der internationalen Tagung zum „Concilium Sinense”, die am 21. Mai 2024, genau 100 Jahre nach dem Konzil von Schanghai, an der Universität Urbaniana stattfand.
Am Freitagnachmittag werden Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, Kardinal Luis Antonio Tagle, die Professorin aus Hongkong Erica Siu-Mui Lee und Pater Federico Lombardi, Präsident der Vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger-Benedikt XVI., Vorträge zur jüngeren Geschichte der katholischen Kirche in China ausgehend vom „Concilium Sinense“ halten. Den Abschluss der akademischen Veranstaltung bildet der Beitrag von Professor Vincenzo Buonomo, Päpstlicher Delegierter der Universität Urbaniana.

Ein besonderer Tag an der Universität Urbaniana

Die Tagung, die am 21. Mai 2024 anlässlich des 100. Jahrestages des Konzils von Schanghai an der Universität Urbaniana stattfand, wurde von der Päpstlichen Universität in Zusammenarbeit mit Fides und der Pastoralkommission für China organisiert. Das Symposium, das mit einer Videobotschaft von Papst Franziskus eröffnet wurde, war in vielerlei Hinsicht ein bedeutendes Ereignis: An den Arbeiten nahmen auch fünf Referenten teil, die als Delegation aus der Volksrepublik China angereist waren, darunter der Bischof von Schanghai, Joseph Shen Bin, der erste Bischof der Volksrepublik China, der nach Rom gekommen war, um als Referent an einer öffentlichen Konferenz teilzunehmen, die von einem Dikasterium des Heiligen Stuhls organisiert wurde.

Das Erbe des “chinesischen Konzils”

Das „Primum Concilium Sinense” begann am 15. Mai 1924 in Schanghai in der Kathedrale St. Ignatius von Loyola (vgl. Fides 14/5/2024). Es hatten sich sich Bischöfe, Generalvikare, Ordensleute und Priester versammelt, die zumeist in fernen Ländern geboren wurden und als Missionare nach China kamen, unter dem Vorsitz von Erzbischof Celso Costantini, dem Apostolischen Delegaten in China, mit dem Auftrag, die Mission der Kirche auf chinesischem Boden im Lichte von „Maximum Illud“, dem Apostolischen Schreiben von Papst Benedikt XV. aus dem Jahr 1919, neu zu beleben. Darin wird bekräftigt, dass der Glaube an Christus "keiner Nation fremd ist" und dass in keinem Teil der Welt Christ zu werden gleichbedeutend damit ist, "sich unter den Schutz und die Macht eines anderen Landes zu stellen und sich dem Recht des eigenen Landes zu entziehen".
Das Konzil von Shanghai formulierte detaillierte Bestimmungen zur Förderung und Begleitung des Aufblühens einer einheimischen Kirche, wobei chinesische Bischöfe und Priester mit der Leitung der örtlichen Gemeinden betraut werden sollten.
Die Konzilsdekrete enthielten konkrete Bestimmungen, um der kolonialen Mentalität entgegenzuwirken, die auch in die kirchlichen Praktiken eingedrungen war.
(GV) (Fides 7/10/2025)


Teilen: