Qamischli (Fides) - "Das Land, das vor einigen Jahren von Kämpfern des Islamischen Staates angegriffen wurde, die die damals die Christen auslöschen wollten, jubelt heute mit lauter Stimme. Unser Glaube und unser Kreuz haben gesiegt", so Karam Shamasha, ein chaldäischer Priester aus Msosul, zu den jüngsten Erstkommunionfeiern in den Städten der Ninive-Ebene. Das Zeichen des Wunders, das seine Ergriffenheit auslöst, ist nicht die massenhafte Rückkehr der Christen, die in den letzten Jahren aus der Region ins Ausland geflohen sind, oder das politische Bekenntnis einer kleinen christlichen Partei, sondern die Fotos der 126 Jungen und Mädchen aus den Städten Alqosh und Telskuf, die Ende April ihre Erstkommunion empfangen haben.
Mit dem Einzug des Frühlings und der Osterzeit werden die Feiern zur Erstkommunion der Kinder überall als Zeichen dafür gefeiert, wie die Gnade den Glauben in den christlichen Gemeinschaften vor Ort bewahrt hat, auch in den Jahren der Konflikte und Erschütterungen, die das tägliche Leben vieler Menschen im Irak und in Syrien beeinträchtigt haben, und nach den Einschränkungen, die den liturgischen Feiern danach durch das Auftreten der Pandemie auferlegt wurden.
Die Feiern zur Erstkommunion stehen für Gesten, die in der Alltäglichkeit des kirchlichen Lebens gelebt werden, Gefühle der Dankbarkeit und des Vertrauens in die Zukunft frei, die alle Kirchen des Ostens in dem gemeinsamen Zeugnis der durch die Sakramente wirkenden Gnade Christi vereinen und setzen damit ein wichtiges Zeichen.
Am 29. April spendete der chaldäischen Patriarch, Kardinal Louis Raphael Sako, in Bagdad 16 Jungen und Mädchen in der St. Elias-Kirche die Erstkommunion. „Die Gabe der Sakramente und die Möglichkeit, an den göttlichen Geheimnissen teilzunehmen", so der Patriarch bei dieser Gelegenheit, "stellen die Quelle des christlichen Lebens dar: Die Taufe schenkt die neue Geburt in Christus, und die Eucharistie ist die Nahrung für die Herzen für das ewige Leben“.
Am Sonntag, dem 1. Mai, empfingen 45 sehr junge syrisch-orthodoxe Christen in der der Marienkirche von Qamishli zum ersten Mal wieder die Erstkommunion. Der Gottesdienst wurde von Mor Maurice Amsih, dem syrisch-orthodoxen Bischof von Jazirah und Euphrat, zelebriert: "Diese Jungen und Mädchen sind für uns die Hoffnung der Zukunft, sie sind das neue Lebenselixier der Kirche", sagte Bischof Maurice gegenüber dem lokalen christlichen Sender „Suroyo TV“.
(GV) (Fides 3/5/2022)