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Harissa (Fides) - Wenn en Libanesen daran liege, ihr Recht auf Selbstbestimmung zu schützen und den Libanon vor Versuchen zu bewahren, die historische Identität des Landes auszulöschen, sei eine massive Teilnahme an den Parlamentswahlen am 16. Mai erforderlich. Dies betont der maronitische Patriarch und libanesischen Kardinal Béchara Boutros Raï, der in seiner Predigt beim Gottesdienst im Heiligtum Unserer Lieben Frau von Harissa am gestrigen Sonntag, den 1. Mai.
Die Mehrheit der Libanesen, die der Patriarch in seiner Predigt, wolle in einem "freien, demokratischen und neutralen Libanon" leben, wie es die Verfassung und die historische Identität des Landes vorsehen. Aus diesem Grund seien alle Libanesen aufgerufen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, auch um "der Welt zu sagen, welchen Libanon sie wollen", und den globalen und regionalen Mächten deutlich zu machen, dass das libanesische Volk geopolitischen Pläne ablehne, die darauf abzielten, die Unabhängigkeit des Libanon zu untergraben.
In diesem Zusammenhang erinnerte der Patriarch auch an die Dringlichkeit, einen geordneten und friedlichen Verlauf der letzten Wochen des Wahlkampfes zu gewährleisten, nachdem es jüngst im Land immer wieder zu Protesten gekommen war. "Wir erleben eine Zeit voller Zwischenfälle im Libanon, in der Region und auf internationaler Ebene", sagte der Patriarch und verwies auf den Krieg in der Ukraine, die Zusammenstöße auf dem Tempelberg in Jerusalem, die israelischen Übergriffe in Syrien und das Wiederaufflammen der Spannungen an der libanesisch-israelischen Grenze. "Es ist notwendig, dass sich diese Front beruhigt", sagte der libanesische Kardinal, "damit der Libanon unter internationaler Schirmherrschaft die Verhandlungen über die Demarkation der Seegrenze mit Israel wieder aufnehmen kann, damit Öl und Gas in einem friedlichen Rahmen gefördert werden können."
(GV) (Fides 2/5/2022)