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Amman (Fides) – Das jordanische Königshaus werden künftig mit noch größerem Nachdruck und Entschlossenheit ihre historische Verantwortung für den Schutz und die Bewahrung der christlichen und islamischen Heiligen Stätten in Jerusalem wahrnehmen, damit Christen und Muslime an diesen Orten weiterhin ihre Riten und Liturgien frei ausüben können, ohne durch einseitige Maßnahmen und "Politik der Tatsachen" eingeschüchtert und behindert zu werden, die die Regeln verletzen und das Zusammenleben der Glaubensgemeinschaften in der Heiligen Stadt untergraben. König Abdallah II. selbst bekräftigte die historische Verantwortung für den Schutz, den das jordanische Königshaus für die muslimischen und christlichen Heiligen Stätten in Jerusalem ausübt. Er tat dies am Montagabend, den 25. April, während des offiziellen Fastenbrechens im Al-Husseiniya-Königspalast in Amman, an an einem der letzten Tage des muslimischen heiligen Monats Ramadan hochrangige Vertreter der christlichen und islamischen Gemeinden in Jerusalem teilnahmen. An dem Bankett nahmen unter anderem der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, lateinischer Patriarch von Jerusalem, und Scheich Muhammad Hussein, Großmufti von Jerusalem, sowie der jordanische Kronprinz Al Hussein bin Abdullah II. teil.
In den letzten Wochen waren die Spannungen und Zusammenstöße rund um die christlichen und muslimischen Heiligen Stätten in der Altstadt von Jerusalem erneut eskaliert. In der vergangenen Woche kam es dabei zu Zusammenstößen zwischen palästinensischen Muslimen und israelischen Polizeikräften auf dem Tempelberg in Jerusalem, während das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Jerusalem die von Israel verhängten Beschränkungen bedauerte, die die Zahl der Gläubigen in und um die Grabeskirche am 23. April, dem Karsamstag, dem Tag, an dem die traditionelle Zeremonie des Heiligen Feuers zu Beginn der Osternacht stattfindet, und am 24. April, dem orthdoxen Ostersonntag für die Kirchen, die dem julianischen Kalender folgen, begrenzen.
Wie jordanische Medien berichten, soll König Abdallah während des Abendessens am Montagabend bestätigt haben, dass Jordanien sich mit anderen arabischen politischen Führern abstimme, um gegen alle Verstöße vorzugehen, die das Zusammenleben der verschiedenen Glaubensgemeinschaften in der Heiligen Stadt gefährden. Dieses empfindliche Gleichgewicht wurde in diesem Jahr umso deutlicher, als der islamische heilige Monat Ramadan und das christliche Osterfest und jüdische Passahfest im selben Zeitraum stattfanden. Während des offiziellen Fastenbrechens - so jordanische Medien weiter- habe der lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, erklärt, dass die Verbundenheit des Königs und des Königshauses mit Jerusalem international anerkannt und geschätzt wird. Dabei soll er betont haben, dass die Stimme des Königs ein wichtiger Bezugspunkt angesichts der periodisch wieder aufflammenden Spannungen um die Heiligen Stätten Jerusalems sei.
Unterdessen stimmte am Montag, den 25. April, das jordanische Repräsentantenhaus für eine Verschärfung des Strafmaßes für Straftaten, die gegen religiöse Überzeugungen oder Gefühle verstoßen. Die Mindeststrafe für diese Straftaten beträgt nun vier Monate Haft (bisher drei Monate) und eine Geldstrafe von höchstens 500 jordanischen Dinar (bisher höchstens 20 Dinar).
(GV) (Fides 26/4/2022)