AMERIKA/KOLUMBIEN - Vorsitzender der Bischofskonferenz zu Verstößen gegen Religionsfreiheit: “Bedauerlich und inakzeptabel”

Freitag, 25 März 2022 religionsfreiheit   bischöfe  

Celam

Bogota (Fides) - Im Laufe des Monats März kam es in mehreren Diözesen in Kolumbien zu Verstößen gegen das Recht auf Religionsfreiheit und freie Religionsausübung. Der jüngste Vorfall ereignete sich am vergangenen Sonntag, dem 20. März, in der Kathedrale der Erzdiözese Bogotá, als eine Gruppe vermummter Männer während der Eucharistiefeier in das Gotteshaus eindrang und den Staat und die Kirche verbal beleidigte.
Der Vorsitzende der kolumbianischen Bischofskonferenz (CEC), Erzbischof Luis José Rueda Aparicio von Bogotá, bezeichnet diese „irrationalen Handlungen", als "bedauerlich und inakzeptabel“ und fordert gleichsam zu Hoffnung und Versöhnung auf: "Lasst uns auch weiterhin diejenigen lieben, die uns verletzen. Schenken wir ihnen Liebe in Würde, ohne Hass, so wie Jesus Christus, der Herr, gelebt und uns gelehrt hat: 'Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun'".
Unterdessen gab der Direktor der Abteilung für die Förderung der Einheit und des Dialogs der Bischofskonferenz bekannt, dass die kirchlichen Behörden in diesem Zusammenhang keine formelle Anklage einreichen werden. Er wies jedoch darauf hin, dass die Direktion für religiöse Angelegenheiten des Innenministeriums in einem an das Ministerium gerichteten Schreiben erklärte, sie beobachte solche Vorfälle aufmerksam, da es sich um Präzedenzfälle für die Verletzung des Rechts auf Religionsfreiheit und Religionsausübung handle. Das Recht, sich zu seinen religiösen Überzeugungen zu bekennen und seinen Glauben kollektiv und öffentlich frei zu praktizieren ist im Gesetz 133 von 1994 festgeschrieben.
Der Priester fügte hinzu, dass "in diesem Fall niemand das Recht auf freie Meinungsäußerung einfordern kann, wenn er das Recht auf Religionsfreiheit verletzt". Ohne die Schwere des Vorfalls zu schmälern, "wäre es auf jeden Fall interessant, in synodaler Harmonie eine Zuhörübung durchzuführen, um herauszufinden, warum diese Menschen die Kirche gewählt haben, um ihre Protestbotschaft zu verbreiten, und damit ein Szenario des Dialogs und der Versöhnung zu ermöglichen, wie es der Erzbischof von Bogotá gefordert hat".
Zu weiteren Verstößen gegen die Religions-, Glaubens- und Gewissensfreiheit kam es in Popayán (in der Gemeinde La Milagrosa) und Medellín (in der Gemeinde San Ignacio de Loyola), wo am 8. März zwei Kirchen mit Schriftzügen beschmiert wurden, die die Abtreibung befürworten und Lebensschützer beleidigen. Am selben Tag wurde eine Gruppe der Bewegung "40 Tage für das Leben" beschimpft und der von der Organisation in Bogotá abgehaltene Gebetsgottesdienst sabotiert. Schließlich wurden am 17. März in Ibagué auch zwei Pfarrkirchen (La Anunciación del Señor und María Reina) mit Schriftzügen und Farbe beschmiert. Im Zusammenhang mit diesen Vorfällen nimmt die Bischofskonferenz unter der E-Mail-Adresse pud@cec.org.co Beschwerden über Angriffe auf die Religionsfreiheit und die Freiheit der Religionsausübung entgegen.
(SL) (Fides 25/3/2022)


Teilen: