Lahore (Fides) - Die Polizei in Lahore hat den jungen Muslim Muhammad Bilal, wegen Blasphemie angeklagt. Er soll das Kreuz der pfingstkirchlichen Gemeinde "One in Christ Church" in Lahore durch sein Handeln geschändet haben. Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, wurde der junge Mann wegen Verstoßes gegen Artikel 295/a des pakistanischen Strafgesetzbuches verhaftet, weil er eine Kultstätte in der Absicht entweiht hatte, das religiöse Empfinden zu beleidigen.
Am Morgen des 16. März, gegen 10 Uhr, kletterte Muhammad Bilal, auf das etwa 12 Meter hohe Kreuz, das neben der Kirche steht, und versuchte, es zu beschädigen. Als dies nicht gelang, setzte er sich darauf und rief "Allah u Akbar".
Der Gründer der "One in Christ Church", Akash Waqas, sagte gegenüber Fides: "Wir hörten die Stimme des Mannes, der schrie, und wir sahen, wie er das Kreuz entweihte und versuchte, es zu beschädigen. Als sich die Menge auf der Straße versammelte, sprang der junge Muslim herunter und verletzte sich. Wir hielten ihn fest und übergaben ihn der Polizei. Die Polizeibeamten nahmen ihn in Gewahrsam und ließen ihn nach ein paar Stunden wieder frei. Wir, die Gläubigen, haben gemeinsam mit dem Bischof eine ordnungsgemäße Untersuchung des Vorfalls gefordert, um herauszufinden, was die Absicht dieses Angreifers war und warum er die christliche Kultstätte beschädigen wollte. Daraufhin wurde er von der Polizei erneut festgenommen und befragt.
Ilyas Samuel, Sprecher der pakistanischen Menschenrechtsorganisation "Voice for Justice", sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Fides: "Ich hoffe, dass in diesem Fall Recht gesprochen wird. Wir appellieren an die pakistanische Regierung, religiöse Minderheiten und ihre Gebetsstätten vor Menschen zu schützen, die religiösen Hass schüren. Wir Christen sind friedliche Menschen, und wir haben dem jungen Mann, der die Kirche und das Kreuz geschändet hat, nichts getan. Wir respektieren das Gesetz und die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit”.
(AG-PA) (Fides 21/3/2022)