Celam
Brasilia (Fides) - "Die Nationale Bischofskonferenz Brasiliens (CNBB) hat mehrfach ihre Besorgnis über wirtschaftliche Initiativen im Zusammenhang mit der Förderung des Bergbaus geäußert, die darauf abzielen, die geschützten Gebiete in unserem Land zu verändern. Wir appellieren an alle Christen, das Leben, die indigenen Völker und die Wälder zu schützen“. Man dürfe nicht akzeptieren, dass im Rahmen solcher Initiativen „die Verschmutzung der Flüsse und die Vergiftung der Bevölkerung mit Quecksilber, die Zerstörung von Schluchten und Wasserläufen, die Erschließung neuer Abholzungsgebiete im Amazonasgebiet und der Völkermord an den Menschen legalisiert werden", heißt es in der jüngsten Stellungnahme, die Bischofskonferenz Brasiliens (CNBB) und insbesondere die bischöfliche Sonderkommission für Integrale Ökologie und Bergbau zusammen mit dem panamazonische Kirchennetzwerk REPAM in Brasilien und der Indigene Missionsrat (CIMI) einer gemeinsamen Botschaft veröffentlichen. Gemeinsam wenden sie sich damit gegen den Gesetzesentwurf 490/2007, der die Demarkierung von indigenem Land behindert, sowie gegen den Gesetzesentwurf 191/2020, der den Bergbau in indigenem Land regelt.
Der Text der brasilianischen Bischöfe und kirchlichen Organisationen erinnert daran, dass "das brasilianische Parlament in den letzten zwei Jahren versucht hat, den Bergbau in indigenen Gebieten zuzulassen, und zwar durch die beiden Gesetzesentwürfe, die laut der Bundesregierung durch die Verordnung Nr. 667 vom 9. Februar 2022 zu Prioritäten geworden sind". Der erste Gesetzesentwurf "erlaubt Bergbau, Tourismus und Agrarindustrie“, während der zweite "vorschlägt, die Exploration und Ausbeutung von Mineralien und Kohlenwasserstoffen sowie die Nutzung von Wasserressourcen zur Stromerzeugung auf indigenem Land zuzulassen und dafür eine Entschädigung für die Einschränkung des Nutzungsrechts an indigenem Land festzulegen".
Die Bischöfe weisen darauf hin, dass das Parlament diesen Entwürfen in einer Zeit Dringlichkeit einräumt, in der die Welt mit Sorge auf den Krieg in Europa blickt. "Ohne eine Diskussion mit der brasilianischen Gesellschaft als Ganzes", betonen sie, "wird die tatsächliche soziale, ökologische und arbeitsrechtliche Katastrophe, die sich in den Bergbauregionen abspielt, verschleiert, was die Konflikte mit den indigenen Völkern verschärft".
"Das Leben steht an erster Stelle gegenüber jeder Art von Argumenten zugunsten der wirtschaftlichen Entwicklung", bekräftigen die Autoren de in der Schlussfolgerung der Botschaft und erinnern daran, dass "für jede Initiative eine breite Debatte mit der gesamten brasilianischen Gesellschaft erforderlich ist, insbesondere mit den indigenen Völkern, die über die Landnutzung entscheiden müssen, wobei ihre Rechte zu respektieren sind, die bereits in der Verfassung und in den internationalen Abkommen und Konventionen, die Brasilien unterzeichnet hat, verankert sind".
(SL) (Fides 8/3/2022)