AMERIKA/ARGENTINIEN - Bischofskonferenz zum Weltfrauentag: “Im Alltag bestehen Ungleichheiten fort!”

Montag, 7 März 2022 frauen   menschenrechte   zivilgesellschaft   ortskirchen   synodalität  

vaticanews

Buenos Aires (Fides) – Überall „wird über Frauen und Genderideologie gesprochen, aber im Alltag bestehen die Ungleichheiten fort und die Versprechen schlagen sich nicht immer in konkreten Verbesserungen im Leben der Frauen nieder, insbesondere im Leben der armen Frauen", heißt es in einer des Frauenreferats der Laienabteilung der argentinischen Bischofskonferenz anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März veröffentlicht wurde.
Das Referat zitiert das Dokument zur gemeinschaftlichen Unterscheidung der ersten Kirchlichen Versammlung für Lateinamerika und die Karibik vom vergangenen November und hebt hervor: "Was sowohl in unserem Land als auch in der Region auf sozialer Ebene besondersschmerzt, sind immer noch Ausgrenzung, Diskriminierung und Ungleichheit". Auf kirchlicher Ebene sind "in den institutionellen Strukturen der Kirche die Laien im Allgemeinen oft an den Rand gedrängt, doch für die Frauen (einschließlich der Ordensfrauen) gilt das noch mehr". Frauen füllen die Kirchen und unterstützen die pastorale Arbeit, aber im Allgemeinen sind sie nicht an den Orten, an denen Entscheidungen getroffen werden.
Ein Grund zur Hoffnung sei, dass "auf gesellschaftlicher Ebene ein wachsendes und unbändiges Bewusstsein für Gerechtigkeit herrscht, das nur noch zunehmen kann. Immer mehr Frauen nehmen in den verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens Teilhabe- und Führungspositionen ein". Das Dokument der argentinischen Bischofskonferenz stellt fest, dass es auch auf kirchlicher Ebene "erste Fortschritte bei der Einbeziehung und Beteiligung" von Frauen gibt, von denen heute einige auf nationaler, regionaler und globaler Ebene kirchliche Führungspositionen innehaben. "Es sind nur wenige, aber die Veränderung ist symbolisch aussagekräftig. Dies ist ein Meilenstein, der kaum zu übersehen ist“, so das Frauenreferat.
Es bleibt noch viel zu tun, stellt das Dokument fest und nennt einige Prioritäten: "Begleitung und Förderung der ärmsten und am stärksten ausgegrenzten Frauen", deren Situation sich durch die Pandemie noch verschlimmert hat. Man müsse zudem Arbeit an der Aufklärung des Missbrauchs in den verschiedenen Bereichen der Kirche fortsetzen und Fortschritte beim kulturellen Wandel und der Anwendung der Normen für den Schutz von Minderjährigen und schutzbedürftigen Erwachsenen erzielen. "Die Förderung der Rolle der Frau in der Kirche", die damit beginne, den am meisten vernachlässigten Frauen in den Gemeinden (aufgrund von Alter, sozialem Status usw.) eine Stimme zu geben und die Bildung der Frauen zu fördern, indem man ihnen eine Grundschul-, Sekundarschul- und, für diejenigen, die es wünschen, eine Hochschulbildung ermögliche. Frauen sollen die Möglichkeit zur theologischen, pastoralen und spirituellen Aus- und Weiterbildung haben und in den synodalen Prozess, der in der Kirche stattfindet, einbezogen werden.
„Unser Herz und unsere Gebete sind bei denen, die unter dem Krieg in der Ukraine leiden", heißt es in dem Text abschließend, "besonders heute stehen wir in Solidarität mit all den Frauen, die inmitten des Konflikts auswandern oder ihre Familien unterstützen. Wir bitten den Herrn, dass der Krieg bald beendet wird“.
(SL) (Fides 7/3/2022)


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