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Rom (Fides) - Die jüngste Veröffentlichung unserer Agentur über Kardinal Fridolin Ambongo Besungu (vgl. Fides 18/4/2024) hat heftige und teilweise negative Reaktionen hervorgerufen. In einigen Fällen wurde dem Kardinal vorgeworfen, die zivilen Behörden seines Landes zu beschuldigen, indem er "de facto" Thesen und Argumente übernimmt, die von den Führern anderer Nationen, die sich im Konflikt mit der Demokratischen Republik Kongo befinden, gegen sie verwendet werden.
In der veröffentlichten journalistischen Zusammenfassung wurden bestimmte Nuancen, die während des Gesprächs zutage traten, nicht hervorgehoben. Beim Übergang von der Originalfassung des Interviews (das in italienischer Sprache geführt wurde) zur Übersetzung in andere Sprachen haben sich Ungenauigkeiten eingeschlichen (die inzwischen korrigiert wurden), die Raum für Fehlinterpretationen lassen. Diese Ungenauigkeiten im Wortlaut veranlassen uns, darauf hinzuweisen, dass der Kardinal nicht Folgendes gesagt hat: "Die Regierung hat zusätzliche Waffen an verschiedene bewaffnete Gruppen wie die ‚Wazalendo‘ und auch an einige Mitglieder der Kräfte zur Befreiung Ruandas (FDLR) verteilt". Wir entschuldigen uns daher bei dem Kardinal selbst und bei all jenen, die durch den Inhalt verwirrt oder verbittert waren.
Eine korrekte Lektüre der Veröffentlichung muss sich jedoch auf die von Kardinal Ambongo häufig geäußerten Positionen stützen: 1) der Krieg in der Demokratischen Republik Kongo wird durch die Ausplünderung der Reichtümer des Landes und seiner Bodenschätze durch die internationale Gemeinschaft sowie durch die expansionistischen Absichten einiger seiner Nachbarn, darunter Ruanda, verursacht; 2) dieser Krieg profitiert von der internen Komplizenschaft einiger Kongolesen; 3) die Unsicherheit in der Demokratischen Republik Kongo breitet sich aus, insbesondere durch die Verbreitung bewaffneter Gruppen; 4) die Lösung dieser Krise wird nicht militärisch sein, sondern notwendigerweise den Dialog zwischen den Kongolesen und mit der internationalen Gemeinschaft beinhalten, usw..
In dem Artikel vom 18. April 2024, wie auch in mehreren Interviews und Stellungnahmen von Kardinal Ambongo, die von Fides veröffentlicht wurden, hat der Erzbischof von Kinshasa immer mit Realismus und Klarheit die negativen Folgen beschrieben, die sein Land erleidet, auch als Folge von internationalen Initiativen und Entscheidungen, die er als Formen des "Neokolonialismus" betrachtet. Es genügt, an das Exklusivinterview zu erinnern, das Kardinal Ambongo Fides am 21. März gab. In diesem Interview prangerte Kardinal Ambongo unter anderem das zwischen der Europäischen Union und Ruanda unterzeichnete Abkommen über die Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit strategischer Bodenschätze an, die sich in Wirklichkeit nicht in Ruanda, sondern in der Demokratischen RepublikKongo befinden". Dies", so betonte der Erzbischof von Kinshasa, "ist nicht hinnehmbar und stiftet große Verwirrung in einer Region, der Region der Großen Seen, in der bereits große Spannungen herrschen".
Die durch den jüngsten Artikel ausgelöste Kontroverse ist ein weiterer Ansporn für die Fides, die Mission der Ortskirchen für den Frieden und das Heil der Völker leidenschaftlich und sorgfältig zu dokumentieren und dabei die verschiedenen Kontexte, in denen sie tätig sind, zu berücksichtigen.
(Fides 22/4/2024)