AMERIKA/ARGENTINIEN - “Das Leben annehmen, wie es kommt“: Delegierte der “Familia Grande Hogar de Cristo” versammeln sich in Luján

Montag, 11 März 2024

Von Gianni Valente

Luján (Fides) - Sie kamen mit Bussen aus der Stadt und aus der ganzen Region Buenos Aires, mit Trommeln, Fahnen und bunten Transparenten. Tausende von Jugendlichen, Erwachsenen und Kindern, die sich dem Netzwerk "Familia Grande Hogar de Cristo" angeschlossen haben, einer kirchlichen Bewegung, die seit 15 Jahren spontan mit Blick auf die Initiativen zur Aufnahme und Begleitung von Menschen in prekären Verhältnissen in den Arbeitervierteln und „Villas Miserias“ der argentinischen Städte gewachsen ist. Am späten Vormittag des Sonntags, 10. März, bewegte sich eine kurze, festliche Prozession zum Klang der „Murga“-Trommeln zum Heiligtum Unserer Lieben Frau von Luján (siehe Video). An der Spitze stand ein Transparent mit der Aufforderung, die sie hier seit einiger Zeit wiederholen und die auch zu einer Kampagne in den sozialen Netzwerken geworden ist: "Venì Francisco, tu Pueblo te espera" („Komm Franziskus, dein Volk wartet auf dich“).
Während des Gottesdienstes, dem Bischof Gustavo Carrara vorstand, wurden die in der Prozession getragenen Banner vor der Muttergottes von Luján niedergelegt, und man brachte zusammen die Dankbarkeit für die kleinen und großen Wunder der Heilung und Erlösung, die das tägliche Leben rund um das „Hogar de Cristo“ prägen, zum Ausdruck. Und zusammen mit den vielen Leiden und neuen Sorgen, die die heutige Zeit begleiten. „In schwierigen Zeiten", so Pfarrer Gaston Colombres, Pfarrer der „Villa Miseria“ in Ciudad Oculta in Buenos Aires, in seiner Predigt, "lohnt sich immer der Blick auf das Kreuz Christi. Denn nur von ihm kann die Kraft kommen, das Leben so anzunehmen, wie es kommt".
"Lasst uns das Leben annehmen, wie es kommt" ist eines der beliebtesten Lieder, die in der "Familia Grande Hogar de Cristo“ gesungen werden.
Die Messe und das Volksfest am Sonntag, dem 10. März, bildeten den Abschluss einer dreitägigen Veranstaltung mit Treffen, Versammlungen, Gebeten und geselligen Momenten, an denen mehr als 300 Vertreter des gesamten Netzes von „Hogar de Cristo“ teilnahmen, das über das ganze Land verstreut ist, von den nördlichen Provinzen bis nach Patagonien. Bei ihrer jährlichen Versammlung blickten die "Delegierten" aller „Hogar de Cristo“ gemeinsam auf 16 Jahre ihres missionarischen Abenteuers zurück und überlegten auch, wie sie am besten mit den Krisen, die die Zukunft bedrohen, umgehen könnten.
In den Arbeitervierteln und „Villas Miseria“ machen sich unterdessen Politikmüdigkeit und Verwirrung breit. Die von der neuen Regierung angekündigte und betriebene ultraliberale Zerschlagung der Formen der Volkswirtschaft und der sozialen Unterstützung - einschließlich der Netze der Volkskantinen - bedroht das Überleben von Millionen von Menschen. Selbst die Mitglieder der "Familia Grande Hogar de Cristo" erahnen neue Hindernisse, die sich um ihre Arbeit herum aufbauen.
„Die Zeiten ändern sich, und in Zeiten des Wandels sind wir aufgerufen, uns zu öffnen, uns anzupassen und unseren Weg neu zu entdecken", so Pfarrer Carlos "Charly" Olivero, Pfarrer der Kirche San Roque in „Villa Palito“, in seinem Vortrag bei der Versammlung.
In seiner Vortrag erinnerte Pfarrer Charly in einer Synthese die elementaren Faktoren, die die historische Identität der „Familia Grande“ kennzeichnen und ihre ständige Mission nähren: dass nämlich "die bedürftigsten Menschen unserer Heimat in der Kirche eine Familie finden, die sie umarmt und die Freude und das Licht ausstrahlt, das gerade von der Begegnung mit den am meisten Betroffenen in unseren Zentren ausgeht". "Wir halten es für einen Akt des Glaubens", fügte Pfarrer Charly hinzu, mit Blick auf die vielen Geschichten der Wiedergeburt, die die Arbeit im „Hogar de Cristo“ begleiten, "zu erkennen, dass Gott gerade aus diesen Menschen das Heil für die Gemeinschaft schöpft“.
Auch angesichts alter und neuer Missverständnisse und Anfeindungen erinnerte Pfarrer Charly in seiner Rede daran, dass die „Hogar de Cristo“ keine "NGOs", Rehabilitationszentren oder politische Einrichtungen sind, sondern aus dem Geheimnis des von der Kirche verkündeten Heils entstanden sind und darin leben. "Selbst wenn man alles gegen sich hat, angefangen mit dem kulturellen Schema, das von den Medien auferlegt wird", so der Priester, "um das Leben weiterhin so anzunehmen, wie es kommt, sind wir aufgerufen, unserer Mission treu zu bleiben, alles zu tun, was wir können, und gleichzeitig anzuerkennen, dass die Ergebnisse letztendlich von Gott kommen. Unsere Fruchtbarkeit ist alles im Gehorsam gegenüber dem Vater".
(Fides 11/3/2024)



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