ASIEN/LIBANON - Maronitische Kirche veranstaltet “Frauensynode”

Mittwoch, 2 März 2022 mittlerer osten   ostkirchen   ortskirchen   frauen   synodalität  

Wael Hamzeh

Bkerké (Fides) - Am kommenden Samstag, den 5. März in Bkerké, werden am Sitz des maronitischen Patriarchats in Anwesenheit des maronitischen Patriarchen Béchara Boutros Raï werden die Inhalte, Ereignisse und die Dynamik der "Sondersynode der Frauen" vorgestellt. Die Initiative versteht sich als einzigartiger kirchlicher Prozesses, der in der maronitischen Gemeinschaft als Gelegenheit zur gemeinsamen Reflexion über die Präsenz und die Sendung der Frauen in der Kirche und der Gesellschaft initiiert wurde. An dem Treffen, zu dem auch die Bischöfe der maronitischen Synode eingeladen sind, werden unter anderem die Soziologin Mirna Mzawwak, Autorin des Buches "Les familles maronites face à leur Maronité", und Frau Professor Souraya Bechealany, ehemalige Generalsekretärin des Ökumenischen Rates der Kirchen des Nahen Ostens, teilnehmen.
Die Initiative einer Sondersynode, die der Präsenz und der Sendung der Frauen gewidmet ist, wurde am 19. Juni 2021 von der Synode der maronitischen Bischöfe gebilligt, die das Büro für Frauenpastoral des Patriarchats mit der Vorbereitung betraute. Der synodale Prozess soll im Rahmen von Begegnungen, Umfragen und gemeinsamen Überlegungen in Pfarreien, Diözesen, Ordensgemeinschaften und kirchlichen, zivilen und akademischen Einrichtungen sowohl im Libanon als auch in den Ländern, in denen die maronitische Diaspora präsent ist, stattfinden. Ziel ist es, die Berufung von Frauen innerhalb der kirchlichen Gemeinschaft und der sozialen Struktur auf kreative und innovative Weise zu erkennen und voranzubringen.
"Die meisten der historischen Kirchen des Nahen Ostens", so die Theologen, "sind patriarchalisch oder synodal. Beide Systeme sind aber von der Idee der Synodalität inspiriert, die sich in ihrer ursprünglichen Bedeutung auf die Gemeinschaft und den gemeinsamen Weg bezieht". Diese traditionellen Merkmale der Kirchen Ostens sollten auch heute gelten, während "wir heute in unseren Kirchen leider oft erleben, dass das Volk Gottes - insbesondere Frauen und Jugendliche - bei wichtigen Entscheidungen an den Rand gedrängt werden. Wir erleben oft, dass sich ein autoritärer Geist entwickelt, der die gemeinsame Verantwortung, eine ausgewogene Leitung und den Geist der Rechenschaftspflicht zwischen den Menschen und ihren Pfarrern auslöscht". Den Verfassern des Dokuments zufolge müsse sich das kirchliche Leben der Gemeinschaften des Nahen Ostens "von Praktiken befreien, die die Frauen zu Wesen zweiter Klasse machen, Praktiken, die dem Geist des Evangeliums widersprechen".
(GV) (Fides 2/3/2022)


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