abouna.org
Damaskus (Fides) - Mehr als 70 katholische Ordensleute haben sich in den letzten Tagen in Damaskus versammelt, um gemeinsam die Gegenwart und die Zukunft des eigenen Ordenslebens in Syrien zu erörtern, wo sie sich durch den Krieg in das Kreuzrfeuer von Konflikten und Spannungen zwischen den regionalen und globalen Mächten geraten sind, die um die Kontrolle über den Nahen Osten ringen.
Das Treffen, das vom 17. bis 19. Januar am Sitz des Griechisch-Melchitischen Katholischen Patriarchats in Damaskus stattfand, war die erste Gelegenheit für eine Bilanz der Mission der katholischen Ordensmänner und -frauen in Syrien, die dazu berufen sind, in einem Umfeld Zeugnis für Christus abzulegen und zu arbeiten, das noch immer von den Bedrohungen und Auswirkungen des Krieges beeinträchtigt und von den Wirtschaftssanktionen des Westens gegen den Regierungsapparat von Bashar Assad geprägt ist.
An der Eröffnung des Treffens nahm auch der Apostolischer Nuntius in Damaskus, Kardinal Mario Zenari, teil der den Ordensleuten im Namen des Papstes eine Botschaft der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens überbrachte. Anwesend war auch der und der Franziskanerpater Georges Abou Khazen in seiner Eigenschaft als Apostolischer Vikar von Aleppo für die Katholiken des lateinischen Ritus und Vorsitzender des Bischöflichen Komitees für das geweihte Leben in Syrien. Schwester Annie Leon Demiregian, Mitglied der Kongregation der Schwestern Jesu und Mariens, wies in ihrem Grußwort darauf hin, dass alle gottgeweihten Männer und Frauen, die ihrer Berufung folgen, auch dazu aufgerufen sind, gemäß der Lehre Christi die "Zeichen der Zeit" zu erkennen.
„In einer Zeit, in der wir unter dem Einfluss so vieler Notsituationen leben, die den Alltag in Syrien prägen", so die Ordensfrau in ihrer Rede, die auch auf der arabischen Website abouna.org veröffentlicht wurde, "kann es in gewisser Weise einfacher sein, wahrzunehmen, was wirklich nötig ist, um das verwundete Leben so vieler Menschen zu begleiten und zu heilen, indem wir gemeinsam in Taten die von Jesus versprochene Befreiung und den Trost für jeden Menschen bezeugen“.
Mehrere Redner, darunter auch Kardinal Zenari und Bischof Georges Abou Khazen, bezeichneten das Treffen der in Damaskus versammelten Ordensleute als ein beredtes Zeichen für die Teilnahme der Mitglieder der katholischen Kirche in Syrien an dem synodalen Weg, der im Hinblick auf die nächste Generalversammlung der Bischofssynode im Jahr 2023 begonnen wurde.
In den schwersten Jahren des Syrienkonflikts gaben geweihte Männer und Frauen der katholischen Kirche Zeugnis für Christus, indem sie mit dem syrischen Volk Leiden, Nöte und Bedrängnisse teilten, manche sogar bis zum Blutvergießen.
(GV) (Fides 18/1/2022)