Maputo (Fides) - Etwa 30 Menschen, meist Frauen und Kinder, konnten in den letzten Tagen wieder aus den Händen von islamistischen Milizen entkommen, die sie in der Region Cabo Delgado im äußersten Norden Mosambiks gefangen genommen hatten.
Seit 2017 wird die Provinz von der Gewalt dschihadistischer Gruppen heimgesucht, die behaupten, sich dem so genannten Islamischen Staat (IS) angeschlossen zu haben. Bisher kamen dabei 3.500 Menschenleben ums Leben und 820.000 Einwohner sahen sich zur Flucht gezwungen. Die Bedrohung der regionalen Stabilität durch Islamisten aus Mosambik, die in das benachbarte Tansania eingedrungen sind, veranlasste unterdessen auch die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas (SADC), deren Mitglied Mosambik ist, und Ruanda, das rund 3.000 Soldaten zur Unterstützung der lokalen Armee entsandte, zu reagieren.
Dank des Drucks des mosambikanischen Militärs und seiner Verbündeten wurden die Dschihadisten nun zur Flucht gezwungen, so dass die Geiseln entkommen konnten. Diese berichteten, dass sie misshandelt wurden und von den Entführern nur wenig zu essen bekamen. Frauen und Mädchen berichten, dass sie zur Heirat mit den Terroristen gezwungen und dass sie sexuell missbraucht wurden.
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa erklärte auf dem jüngsten Gipfeltreffen der Länder des südlichen Afrikas in Malawi, dass es im Kampf gegen die dschihadistische Gewalt im Nordosten Mosambiks nach dem Eingreifen der regionalen Truppen "bedeutende Fortschritte" gegeben habe.
Einen Beitrag zu Frieden und Versöhnung in der mosambikanischen Provinz wollen christliche und muslimische Religionsvertreter unter anderem dadurch leisten, dass sie sich verpflichten, sich gemeinsam für die Verbreitung "der wahren Bedeutung der Religion" einzusetzen und das vom Extremismus bedrohte Image des Islam zu retten. "Wir erklären unsere Einheit und unsere einmütige Ablehnung terroristischer und extremistischer Handlungen und bekräftigen unsere Verpflichtung, Seite an Seite für Frieden und Brüderlichkeit einzutreten", erklären die christlichen und muslimischen Religionsvertreter, die sich weiterhin für den Schutz der wahren Bedeutung der Religion einsetzen wollen, "damit die Gesellschaft in ihr nicht die Ursache von Konflikten sieht“. Dies gelte insbesondere in der islamischen Religion, „die am meisten von Vorurteilen betroffen ist".
Die Religionsführer unterzeichneten eine entsprechende gemeinsame Erklärung Ende Dezember am Ende eines dreitägigen Treffens in Pemba, der Hauptstadt der Provinz Cabo Delgado.
(L.M.) (Fides 12/1/2022)