AFRIKA/MOSAMBIK - Weitere Spannungen: Oppositionskandidat will aus dem Exil zurückkehren

Dienstag, 7 Januar 2025 gewalt   bischöfe  

Maputo (Fides) - „Wenn sie meine Brüder umbringen, werde ich da sein, damit sie mit mir machen können, was sie wollen“. Mit diesen Worten kündigte Venâncio Mondlane, der Kandidat der Oppositionspartei, der für sich in Anspruch nimmt, die Präsidentschaftswahlen in Mosambik gewonnen zu haben, dass seiner Rückkehr aus dem Exil am kommenden Donnerstag, den 9. Januar, an.
Der Kandidat der Oppositionspartei „Podemos“, der bei den Präsidentschaftswahlen am 9. Oktober den zweiten Platz belegte (vgl. Fides 9/10/2024), bestreitet das Ergebnis der Wahl, bei der der Kandidat Daniel Chapo von der „Frelimo“ (Mosambikanische Befreiungsfront, seit 1975 an der Macht) gewonnen hatte. Als Reaktion auf Mondlanes Aufruf zum Protest am 21. Oktober gingen Tausende von Demonstranten in Mosambik auf die Straße. Seitdem ist es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen, bei denen es Tote und Verletzte gab. Die Proteste verschärften sich, nachdem das Verfassungsgericht am 23. Dezember den Sieg von Chapo bestätigte. Neben den Toten (schätzungsweise 300) und Verletzten beklagte die Opposition willkürliche Verhaftungen. Etwa 6.000 Häftlinge nutzten das Chaos, um aus dem Gefängnis von Maputo zu fliehen. Mindestens 30 Menschen starben bei den Zusammenstößen zwischen Gefängniswärtern und Häftlingen.
Chapos offizieller Amtsantritt ist für den 15. Januar vorgesehen. Mondlane hat jedoch erklärt, dass er das Amt auch um den Preis seines Lebens übernehmen wird.
Die schwere Krise, die Mosambik erschüttert, hat auch ernste Auswirkungen auf die Nachbarländer (vgl. Fides 11/12/2024). Der ehemalige tansanische Präsident Jakaya Kikwete wurde mit der Leitung einer Delegation der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) beauftragt, um eine Lösung zu finden. Unterdessen erwägen Mosambiks Nachbarn konkrete Maßnahmen zum Schutz der regionalen Handelswege, der humanitären Korridore und der grenzüberschreitenden Energieversorgung. Die durch die Proteste blockierten mosambikanischen Häfen sind für die östlichen Regionen Südafrikas sowie für Simbabwe und Malawi lebenswichtig. Die Gewalt nach den Wahlen hat unterdessen bereits Tausende Mosambikaner zur Flucht in die Nachbarländer veranlasst.
Erzbischof João Carlos Hatoa Nunes von Maputo rief die Gläubigen dazu auf, angesichts dieser Situation nicht zu resignieren. In seiner Predigt zum Fest der Heiligen Familie am 29. Dezember sagte er: „Dies ist ein Kontext der Spannung und Unsicherheit, der von uns allen Widerstandsfähigkeit, Glauben und vor allem Hoffnung verlangt. Trotz der Schwierigkeiten, mit denen wir konfrontiert sind, sind wir aufgerufen, die Hoffnung nicht zu verlieren, sondern unser Vertrauen in den Wandel zu erneuern, den nur Gott bewirken kann“.
(L.M.) (Fides 7/1/2025)


Teilen: