ASIEN/MYANMAR - Katholische Kirche bei Militärangriff schwer beschädigt

Mittwoch, 10 November 2021 kriege   kriegsverbrechen  

Pekhon (Fides) - In der vergangenen Nacht wurde die katholische Herz-Jesu-Kathedrale in der Diözese Pekhon im südlichen Teil des Staates Shan im Osten Myanmars von Soldaten der burmesischen Armee unter Beschuss genommen und schwer getroffen. Pfarrer Julio Oo, Priester der Diözese Pekhon, bezeichnet den Angriff gegenüber Fides als, "ein verabscheuungswürdige Handlung, die verurteilt werden muss“. "Der Kirchenkomplex - so Pfarrer Julio – „ist ein Ort der Zuflucht und der Sicherheit in der allgemeinen Instabilität eines gewaltsamen Konflikts“. Vor den Gefechten in der Umgebung suchen Hunderte von Einheimischen Zuflucht in der Kathedrale.
Während lokale Widerstandsmilizen acht Meilen von der Stadt entfernt gegen die Armee kämpfen, "verstärken solche grundlosen Gewaltakte gegen Zivilisten und Kultstätten die Frustration der Jugend und ihren Protest gegen die Armee. Wir sind besorgt: Für die Streitkräfte werden die Kirchen zunehmend zum Ziel von Angriffen", fügte der Priester hinzu.
Örtlichen Quellen aus der christlichen Gemeinschaft zufolge hat die Armee möglicherweise gezielt die Kirchen ins Visier genommen,“ weil sie das Herzstück der Gemeinschaft sind und die Soldaten mit ihrer Zerstörung die Hoffnung der Menschen zerstören wollen". In der Diözese Pekhon leben etwa 340.000 Menschen (viele gehören ethnischen Minderheiten wie Shan, Pa-Oh, Intha, Kayan, Kayah an), und es gibt etwa 55.000 Katholiken.
In den letzten Tagen hatte das Militär bereits Häuser und eine Baptistenkirche im Dorf Ral Ti in der Gemeinde Falam im burmesischen Bundesstaat Chin verwüstet und niedergebrannt. Beim Räumen der Trümmer fanden der Pastor aus dem Dorf und Mitglieder der Gemeinde wie durch ein Wunder ihre Bibeln und Gesangbücher unversehrt.
Die Armee brannte auch 134 Häuser in der Stadt Thang Tlang, ebenfalls im Bundesstaat Chin, nieder und setzte zwei weitere christliche Kirchen in Brand, um Vergeltung an den örtlichen Rebellen zu üben. Der einheimische Christ Lian Hmung Sakhon sagt gegenüber Fides: "Mit solcher Gewalt, der Zerstörung und dem Niederbrennen von Häusern und Kirchen, wird die Armee nicht gewinnen, sondern noch mehr Feindseligkeit und Rebellion unter der Zivilbevölkerung und den jungen Menschen hervorrufen".
(JZ-PA) (Fides 10/11/2021)


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