AMERIKA/NICARAGUA - Covid-19-Pandemie: Bürgermeister von Managua veranstaltet Feiern zum Fest des heiligen Domingo de Guzman ohne Zustimmung der katholischen Kirche

Dienstag, 3 August 2021 politik   menschenrechte   frömmigkeit   bischöfe  

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Managua (Fides) - "Heute, am Fest unseres Schutzheiligen, sollten wir die Gelegenheit nutzen und uns fragen, was uns dazu bewegt, den Herrn zu suchen", so der Erzbischof von Managua, Kardinal Leopoldo Brenes, bei der Messe am Sonntag, 1. August, die wegen der Pandemie von seiner Hauskapelle aus übertragen wurde.
Der Kardinal bezog sich dabei auf die Feier des Festes des heiligen Domingo de Guzman, die auf Initiative des Bürgermeisters von Managua ohne vorherige Absprache mit Vertretern der katholischen Kirche in den Straßen der Hauptstadt organisiert wurde.
Die von Kardinal Brenes geleitete Erzdiözese Managua hatte die Feierlichkeiten ausgesetzt, um eine "übermäßige Ansammlung von Gläubigen" in Zeiten der Pandemie zu vermeiden. Kardinal Brenes forderte daher auch die Menschen auf, dem Schutzheiligen in der Intimität ihrer eigenen vier Wände zu "begegnen", anstatt "Fröhlichkeit oder Lärm zu suchen".
Der Bürgermeister von Managua hat jedoch angekündigt, man werde die Feierlichkeiten auch ohne den Segen der katholischen Kirche und mit einer Kopie der Ikone des heiligen Domingo de Guzman durführen. Und dies in einem angespannten politischen Klima drei Monate vor den Parlamentswahlen, bei denen Präsident Daniel Ortega wiedergewählt werden will.
"Der Herr kennt unsere Absichten, weil wir dem Herrn folgen, weil wir unseren Ikonen, unseren Schutzheiligen folgen, und der Herr wendet sich an euch: Heute sucht ihr mich, weil ihr mein Brot empfangen habt, weil ich euch gespeist habe, und deshalb sucht ihr mich", fuhr Kardinal Brenes mit Bezug auf das Sonntagsevangelium fort.
Unterdessen hatte der Erzbischof von Managua am vergangenen Samstag zu einer Wallfahrt eingeladen, an der sich mehr als 20.000 Menschen unter Einhaltung der Coronaregeln mit Masken und unter Wahrung des vorgeschriebenen Abstands vor der historischen Ikone des Blutes Christi in der Kathedrale von Managua versammelt hatten. Die Kathedrale war 2020 bei einem Brand schwer beschädigt worden, den Papst Franziskus als "Anschlag" bezeichnete, während die nicaraguanische Polizei von einem "Unfall" sprach.
Obwohl der heilige Domingo de Guzmán nicht der eigentliche Schutzpatron von Managua ist, sondern der heilige Apostel Jakobus, wird dessen Ikone in ganz Nicaragua in der Art eines Schutzheiligen verehrt. Ihm zu Ehren finden in Managua jedes Jahr vom 1. bis 10. August Volksfeste statt. Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass die Zivilbehörden religiöse Aktivitäten ohne Absprache mit der katholischen Kirche organisieren (vgl. Fides 22/09/2018 und 16/07/2020).
Die Spannungen zwischen der Regierung und der katholischen Kirche haben sich nach den Angriffe von Präsident Ortega auf Bischöfe und Priester zugespitzt. Unterdessen stellt der Bischof von Matagalpa und apostolischer Administrator der Diözese Esteli, José Alvarez, in den sozialen Medien fest: "Die Angst kommt nicht von Gott. Wir leben in der Freiheit der Kinder Gottes, also werden wir auch uns unsere pastorale Arbeit und unsere Evangelisierungsmission ohne Angst fortsetzen".
(CE) (Fides 03/08/2021)


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