Managua (Fides) – Die eigene Bestürzung im Hinblick auf „die Ereignisse, die die pilgernde Kirche in Nicaragua heimsuchen“ äußert Rat der Bischöfe von Lateinamerika (CELAM) in einem Schreiben an den stellvertretenden Vorsitzenden der Bischofskonferenz von Nicaragua und Erzbischof von Managua, Kardinal Leopoldo José Brenes, nach der Verhaftung und Ausweisung des Präsidenten der Bischofskonferenz von Nicaragua und Bischofs von Jinotega, Carlos Enrique Herrera Gutiérrez, am Abend des 13. November. Nur wenige Stunden zuvor war die Facebook-Seite der Diözese, auf der vor allem Live-Übertragungen von religiösen Feiern unter dem Vorsitz des Bischofs zu sehen waren, abgeschaltet worden.
In dem Schreiben bekunden die lateinamerikanischen Bischöfe ihre „Verbundenheit und Brüderlichkeit“ mit der Kirche Nicaraguas und „mit allen Gläubigen des Landes“. In Gedanken an den Bischof von Jinotega beten die lateinamerikanischen Bischöfe dafür, „dass diese Situation bald gelöst wird und er in sein Heimatland zurückkehren kann“.
Die lateinamerikanischen Bischöfe erinnern an die bedauerliche Situation, in der sich mehrere Bischöfe und ihre Diözesen in ganz Nicaragua befinden, und beten weiterhin dafür, „dass alle Bischöfe und das heilige Volk Gottes mit der Kraft des Glaubens“ weiterhin „Zeugen der Treue“ zu Christus sind.
Bischof Herrera, seit 2021 Vorsitzender der Bischofskonferenz von Nicaragza, ist nach Bischof Rolando Álvarez von Matagalpa und Bischof Isidoro Mora von Siuna bereits der dritte Bischof, der von der Regierung ausgewiesen wurde. Beide fanden in Rom Zuflucht.
Laut einem vor zwei Wochen veröffentlichten Bericht der Nichtregierungsorganisation „Colectivo Nicaragua Nadie Más“ mit Sitz in Costa Rica wurden seit 2018 mehr als 50 Ordensleute von der Regierung unter Präsident Ortega ausgewiesen (die die Kirche beschuldigt, die Proteste von 2018 unterstützt zu haben, bei denen mehr als 300 Menschen starben, Anm.d.Red.). In dem Bericht heißt es, dass mindestens 74 Ordensleute und Priester inhaftiert wurden und 35 von ihnen die Staatsangehörigkeit entzogen wurde.
(Fides 16/11/2024)