Managua (Agenzia Fides) - „Ihr habt bis Dezember Zeit, das Land zu verlassen“, lautete die Warnung an alle Ordensschwestern in Nicaragua, die gezwungen sein werden, in Länder, hauptsächlich in Lateinamerika, Zuflucht zu suchen, in denen ihre jeweiligen Kongregationen bereits ansässig sind.
Nach der kürzlichen Verhaftung und Ausweisung des Vorsitzenden der Bischofskonferenz von Nicaragua und Bischofs von Jinotega, Carlos Enrique Herrera Gutiérrez, am Abend des 13. November (vgl. Fides 16/11/2024), stellt die Regierung Ortega nun auch den wenigen noch im Land verbliebenen Ordensschwestern ein Ultimatum.
„Den Ordensfrauen wurde bereits die Tätigkeit in gemeinnützigen Organisationen untersagt (vgl. Fides 18/1/2024), jetzt wird ihr gesamter Besitz beschlagnahmt, und die meisten von ihnen haben Nicaragua bereits verlassen“, beklagt die nicaraguanische Anwältin Martha Patricia Molina, die von ihrem Exil in Texas aus die Angriffe gegen die katholische Kirche dokumentiert.
Zuletzt wurde im November drei Priestern die Einreise in das Land verwehrt. Darunter Pfarrer Asdrúbal Zeledón Ruiz aus der Diözese Jinotega und Pfarrer Floriano Ceferino Vargas, der nach einer Messe in der Kirche San Martín in der Diözese Bluefields, einem Suffraganbistum der Erzdiözese Managua, von Agenten des Regimes festgenommen und ins Exil nach Panama ausgewiesen wurde.
“Die liebevolle Vorsehung des Herrn ist der einzige sichere Wegweiser“, schreibt Papst Franziskus in einem Brief an das "pilgernde Volk Gottes in Nicaragua", anlässlich der Novene zum Fest der Unbefleckten Empfängnis (vgl. Fides 02/12/2024). „Gerade in den schwierigsten Momenten, wenn es menschlich unmöglich wird zu verstehen, was Gott von uns will, sind wir aufgerufen, nicht an seiner Fürsorge und Barmherzigkeit zu zweifeln. Das Vertrauen der Kinder Gottes, das ihr ihm entgegenbringt, und eure Treue zur Kirche sind die beiden großen Leuchttürme, die eure Existenz erhellen“, so Papst Franziskus.
Nach Schätzungen in einem von Martha Patricia Molino erstellten Bericht mit dem Titel „Nicaragua: ¿Una Iglesia perseguida?“ wurden seit April 2018 mehr als 250 Ordensleute des Landes verwiesen oder ins Exil gezwungen.
(AP) (Fides 11/12/2024)