ASIEN/MYANMAR - Ärzte drohen mit Boykott: Katholiken bitten um Hilfe für Covid-19-Patienten

Mittwoch, 3 Februar 2021 gesundheitswesen   politik   zivilgesellschaft   menschenrechte  

Yangon (Fides) - In verschiedenen Regionen von Myanmar ziehen Ärzte einen Boykott des zivilen Ungehorsams im Zeichen des Protests gegen den Militärputsch in Betracht, in dessen Rahmen sie ihren Dienst in staatlichen Krankenhäusern verweigern wollen.
Angesichts dieses möglichen Szenarios bemerkt der Katholik Joseph Kung Za Hmung, Direktor der birmanischen Zeitung "Gloria News Journal" mit Sitz in Yangon, gegenüber Fides: "Ich möchte auf meine Besorgnis in Bezug auf Menschen hinweisen, die in Myanmar an Covid-19 leiden: Viele Corona-Patienten und andere Kranke sind auf medizinische Versorgung in Krankenhäusern angewiesen. Ich möchte deshalb zusammen mit anderen katholischen Gläubigen an die Ärzte in Myanmar appellieren, weiterhin in öffentlichen Krankenhäusern zur Unterstützung und Behandlung von Patienten ihren Diens zu leisten, insbesondere für Covid-19-Patienten, die dringend behandelt werden müssen. Eine solche Behandlung bedeutet nicht, den Militärputsch zu unterstützen, sondern den Opfern der Pandemie zu helfen, damit sie nicht alleine gelassen werden. Wer kümmert sich sonst um sie?".
Unteredessen will die katholische Kirche in Myanmar das Priesterseminar in Than Lyn, Yangon in ein Krankenhaus umwandeln. Das Gebäude wurde 2002 von der vorherigen Militärregierung beschlagnahmt und erst vor kurzem wieder an die Kirche zurückgegeben. Derzeit wird das Seminar bereits als Behandlungszentrum für Covid-19-Patienten und als Unterkunft für medizinisches Personal und freiwillige Helfer im Einsatz zur Bekämpfung der Pandemie genutzt. Es ist geplant, das Seminar dank eines mit ausländischen Spendern finanzierten Projekts dauerhaft in ein modernes Krankenhaus umzuwandeln.
(PA) (Fides 02.03.2021)


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