Karachi (Fides) - „Wir begrüßen die historische Entscheidung der pakistanische Regierung dafür, die Tradition der Mitgift in Pakistan zu verbieten…. Diese Entscheidung ist wichtig für die Ärmsten der Nation“, so Bischof Samson Shukardin, OFM, von Hyderabad zur jüngsten Maßnahme der pakistanische Regierung. Der pakistanische Minister für religiöse Angelegenheiten hat entschieden, dass es künftig in Pakistan für den Mann oder seine Familie illegal ist, die Familie der Braut um eine Mitgift zu bitten. Pakistan ist das erste islamische Land der Welt, das die Tradition der Mitgift verbietet.
Bischof Samson Shukardin erklärt: „Es ist immer traurig für mich, wenn ich erfahre, dass eine Ehe wegen fehlender Mitgift verschoben oder annulliert wird. Wir ermutigen Familien seit jeher, diese alten Traditionen aufzugeben: In unserer Zeit ist das Leben sehr teuer geworden und man muss über die täglichen Bedürfnisse nachdenken. Darüber hinaus ist materieller Reichtum sicherlich nicht der zentrale Aspekt der Ehe, sondern vielmehr die heilige Vereinigung von Mann und Frau. “
Die jüngste Gesetzesinitiative sei "von Vorteil für Menschen, die unter der Armutsgrenze leben“, so der Bischof, aber auch „für Familien der Mittelklasse und alle, die aufgrund der Mitgift gezwungen sind, die Ehe ihrer Tochter zu aufzuschieben". Bischof Shukardin empfiehlt dem Bundesministerium für religiöse Angelegenheiten, das Gesetz, entsprechend umzusetzen und darauf zu achten, dass „keine Frau Gewalt ausgesetzt ist, weil sie keine ausreichende Mitgift mitgebracht hat“.
Pfarrer Mario Rodrigues, Pfarrer der Gemeinde St. Juda in Karatschi, bemerkt gegenüber Fides: „Ein Gewicht wird von den Schultern der Armen genommen. Ich habe immer gedacht, dass die Praxis der Mitgift ein Fluch für unsere moderne Gesellschaft ist, weil Familien, Schulden machen und von diesen Schulden lebenslang erdrückt werden". Pfarrer Rodrigues bemerkt dazu auch: „Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit der Mitgift war das der Prahlerei und des Materialismus. Jetzt werden wir über die wesentlichen Aspekte der Ehe nachdenken können, nämlich das Sakrament, die Vereinigung der Ehegatten, die Beziehung zu Gott, den Wunsch, eine heilige Familie zu bilden."
(AG- PA) (Fides 30/11/2020)