AFRIKA/ÄGYPTEN - Christen und Muslime aus Minya empfehlen Streichung der Religionszugehörigkeit aus Ausweispapieren

Donnerstag, 19 November 2020 ostkirchen   mittlerer osten   islam   atheismus   sektierertum   gesetze  

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Minya (Fides) - Um Diskriminierung und Sektierertum zu bekämpfen, sei es ratsam, Angaben zur eigene Religionszugehörigkeit aus den Ausweispapieren zu streichen. Dies schlägt eine Gruppe von Christen und Muslimen in der ägyptischen Stadt Minya in einer Empfehlung vor, um ein friedliches zivilen Zusammenlebens zu formulieren und religiösen Fanatismus und Extremismus zu entschärfen, die oft durch Propaganda angeheizt werden, die religiöse Inhalte und Sprache instrumentalisiert. Der Gruppe gehören ein koptischer Priester aus Minya und Vertretern lokaler islamischer Gemeinschaften an.
In Ägypten die Angabe der Religionszugehörigkeit in Ausweispapieren , bereits in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts kontrovers diskutiert. Bisher forderten hauptsächlich Gruppen von Atheisten, Agnostikern und anderen Ägyptern eine Streichung, die sich nicht als Muslime, Christen oder Juden identifizieren wollen. In einigen Fällen, beispielsweise bei Anhängern der Baháʼí-Lehre, hat die Weigerung, ihre religiöse Zugehörigkeit in Personalausweisdokumenten anzugeben, effektiv dazu geführt, dass sie ihre Bürgerrechte nicht ausüben und keine staatlichen Dienste in Anspruch nehmen können. Im August 2009 wurde die Situation formell aus rechtlicher Sicht gelöst, indem die Möglichkeit zugestanden wurde, bei der Angabe zur Religionszugehörigkeit einen Strich zu machen.
(GV) (Fides 19/11/2020)


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