AMERIKA/CHILE - Kirchen in Flammen: Bischöfe fordern Distanzierung von irrationaler Gewalt

Dienstag, 20 Oktober 2020 politik   krisengebiete   gewalt   armut   bischöfe  

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Santiago (Fides) - Das Feuer, das zur völligen Zerstörung der wenige Meter von der zentralen Piazza Italia entfernt Kirche La Asunciòn führte, wurde am Sonntag, den 18. Oktober, dem Jahrestag der Proteste, gelegt. Bei Ausschreitungen und Zusammenstöße mit der Polizei und den Streitkräften gab es dabei Tausende von Verwundeten und 30 Tote. Und die Demonstrationen lösten eine Krise der Regierung unter Sebastián Piñera aus. Die Kirche La Asunciòn wurde vollständig zerstört, einschließlich des Glockenturms, der aufgrund der Flammen in sich zusammen stürzte.
Ein zweiter Brand wurde in der Kirche San Francisco de Borja, der institutionellen Kapelle der Polizei im Zentrum der Hauptstadt gelegt. Eine Gruppe von Männern brach in das Gotteshaus ein, beschädigte die Einrichtung und legte ein Feuer, das die Kirche in Brand setzen sollte. Der Versuch konnte jedoch von den Feuerwehrleuten vereitelt werden. Bei der Aktion kam es zu fünf Festnahmen.
Die Chilenische Bischofskonferenz äußerte sich noch am selben Tag in einer Erklärung. „Die Ereignisse der letzten Stunden in Santiago und anderen Städten in Chile zeigen, dass es für diejenigen, die Gewalt schüren, keine Grenzen gibt. Es kommt dabei leider auch zu Übergriffen, Plünderungen und Anschläge auf Kirchen, sakrale Gebäude, die Gott gewidmet sind und im Dienst der Solidarität gegenüber den Menschen stehen. Es tut uns weh zu sehen, wie eine historische Kirche in Santiago zerstört wird und diese Zerstörung gefeiert wird. Wir drücken unsere besondere Nähe zu den Gemeinden der Gemeinde La Asunción und der institutionellen Kirche der chilenischen Polizei aus. “
„Diese gewalttätigen Gruppen“, so die Bischöfe, „stehen im Gegensatz zu vielen anderen, die friedlich demonstriert haben. Die überwiegende Mehrheit Chiles wünscht sich Gerechtigkeit und wirksame Maßnahmen, um die Ungleichheit zu überwinden. Sie wollen keine Korruption oder Missbrauch mehr, sie erwarten eine anständige, respektvolle und faire Behandlung. Wir glauben, dass diese Mehrheit keine gewalttätigen Aktionen unterstützt oder rechtfertigt, die Einzelpersonen und Familien Schmerzen bereiten und ganze Gemeinschaften schädigen, die nicht mehr sicher in ihren Häusern wohnen oder zur Arbeit gehen können“.
Abschließend ermutigen die Bischöfe die Bürger, an der für Sonntag, den 25. Oktober geplanten Volksabstimmung teilzunehmen: "In Demokratien äußern wir uns mit freier Stimme, nach unserem eigenen Gewissen und nicht unter dem Druck von Terror und Gewalt", heißt es in dem Dokument. „Wir fordern alle auf, in ihrer Familie, bei der Arbeit und in sozialen Räumen einen Beitrag zu leisten, der es uns ermöglicht, uns ausreichend von irrationaler Gewalt zu distanzieren und der bürgerlichen Freundschaft näher zu kommen“, so die Bischöfe.
(CE) (Fides 20/10/2020)


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