Santiago de Chile (Fides) - "Ich fordere die Präsidentschaftskandidaten auf, die Würde ihrer Gegner zu respektieren; niemals Gewalt, in welcher Form auch immer, als politische Methode einzusetzen; ein Beispiel für staatsbürgerliche Kultur, Großmut und gegenseitigen Respekt für junge Menschen zu sein; und Ideen zu fördern, nicht Hass“, so der Erzbischof von Santiago de Chile, Kardinal Fernando Garib Chomalì, in einem Appell im Hinblick auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen, die im November in Chile abgehalten werden.
Die chilenische Politik befindet sich in einer Übergangsphase, und die Wahlen im Jahr 2025 werden voraussichtlich zu den am stärksten polarisierten in der chilenischen Geschichte gehören, mit einem scharfen Aufeinandertreffen zwischen einer radikalen Linken und einer ultrakonservativen Rechten. Während am Sonntag, dem 13. Juli, die Republikanische Partei (REP), die Christlich-Soziale Partei (PSC) und die Nationale Libertäre Partei (PNL) die Geburt der „Vereinigten Rechten“ einläuteten, wird es zum ersten Mal in der Geschichte Chiles eine Kandidatin geben, der die Vorwahlen der Linken gewonnen hat. Es ist Jeannette Jara, die allerdings weniger radikale Positionen vertritt als ihre Partei.
Die massive Einwanderung der letzten zehn Jahre, die die Zahl von einer Million Menschen überschritten hat, hat zusammen mit einer noch nie dagewesenen Welle der Gewalt in der chilenischen Gesellschaft das politische Szenario verändert. Erst vor wenigen Tagen schlug der derzeitige Präsident Gabriel Boric Alarm und prangerte die Unterwanderung der Streitkräfte durch das organisierte Verbrechen und die Beteiligung von deren Mitgliedern an Drogenhandelsnetzen unter Nutzung militärischer Ressourcen und Logistik an.
Die erste Runde der Präsidentschaftswahl ist für den 16. November angesetzt. Wenn kein Kandidat mehr als 50 % der Stimmen erhält, wird am 14. Dezember eine Stichwahl mit den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen abgehalten. Die Mitglieder des Nationalkongresses und der Präsident werden für die nächsten vier Jahre gewählt. Boric wird nicht erneut kandidieren können.
(AP) (Fides 16/7/2025)