Caracas (Fides) - Am Ende des Treffens der Bischofskommissionen, die sich letzte Woche im Rahmen einer Videokonferenz versammelten, präsentierten die Bischöfe von Venezuela ihren Hirtenbrief „Zur sozialen, wirtschaftlichen, moralischen und politischen Situation des Landes“. Das Dokument formuliert die Bedenken der Bischöfe hinsichtlich des Leidens und der Ungerechtigkeiten, denen die Kirche jeden Tag, hauptsächlich mit Hilfsprogrammen für Betroffene versucht entgegenzuwirken.
Angesichts der Lage im Land bekräftigen die venezolanischen Bischöfe, dass "sowohl die Regierungspartei als auch die Opposition kein Projekt vorlegen, das in der Lage ist, den Mehrheitswillen des venezolanischen Volkes überzeugend zu verkörpern, das in Gerechtigkeit, Freiheit und Freiheit und Frieden leben will." Venezuela brauche "eine Änderung der Haltung in der gesamten politischen Führung“, so die Bischöfe, die Papst Franziskus und seine jüngst veröffentlichte Enzyklika „Fratelli Tutti“ zitieren, wo es heißt: "Wir brauchen die beste Politik im Dienste des wahren Gemeinwohls".
Die Bischöfe von Venezuela verweisen erneut auf die Parlamentswahlen und betonen, dass "die für den kommenden 6. Dezember geplante Wahl, nicht demokratischen Lösung der politischen Situation beitragen, sondern diese tendenziell verschärft". Sie bekräftigen, dass "es unmoralisch ist, Wahlen abzuhalten, wenn Menschen unter den Folgen der Pandemie leiden, die Mindestbedingungen für ihre Existenz fehlen und es keine Transparenz bei den Bestimmungen und Überprüfungsmechanismen gibt, die einen Wahlprozess regeln sollten". Darüber fordern sie neue Präsidentschaftswahlen, "da die Wahlen von 2018 von illegitimen Bedingungen geprägt waren, die das derzeitige Regime in den Augen Venezuelas und vieler Nationen als de facto-Regierung erscheinen lässt".
Schließlich erinnern die Bischöfe, die eine der jüngsten Mitteilungen der Bischofskonferenz aufgreifen, die Bürger daran, dass eine einfache Enthaltung nicht ausreicht, um die Illegitimität des Prozesses hervorzuheben und den gewünschten politischen Wandel herbeizuführen. Aus diesem Grund müssen die verschiedenen Zivil-, Universitäts-, Gewerkschafts-, Akademiker-, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen sowie die Vertreter der einheimischen Gemeinschaften und Jugendlichen gemeinsam dafür eintreten, dass die demokratischen Rechte der Nation wieder respektiert werden.
(CE) (Fides 19/10/2020)