AMERIKA/PUERTO RICO - Hirtenbrief zur bevorstehenden Wahl: Bischof González Nieves erinnert an „Pandemie der Korruption“

Donnerstag, 3 September 2020 coronavirus   korruption   politik   wahlen   armut   ortskirchen  

Facebook

San Juan (Fides) - Erzbischof Roberto Octavio González Nieves (ofm) von San Juan de Puerto Rico will mit einem Hirtenbrief mit dem Titel "Puerto Rico: Pandemie und allgemeine Wahlen - ein Aufruf zur Reflexion und zum Dialog", in dem er zum Nachdenken über die Folgen der Covid 19-Pandemie in Puerto Rico und in der übrigen Welt mit Blick auf die verschiedenen Facetten und die Auswirkungen auf das menschliche Lebens und vor allem der am meisten gefährdeten Menschen, darunter Arme, der älteren Menschen und Arbeitslose anregt.
In dem 28-seitigen Dokument erinnert Bischof González Nieves auch an das Problem der Korruption und bezeichnet sie als "eine weitere große Pandemie, die seit Jahrzehnten herrscht und die wir ausrotten müssen“. „Die Pandemie der Korruption, deren Opfer die Ärmsten sind“, so der Bischof, „ist schmerzhaft, weil es die Glaubwürdigkeit und Vitalität der Demokratie beeinträchtig und die Moral und die Hoffnung aller erschüttert. Sie trifft insbesondere der Einfachsten und Ärmsten in unserer Gesellschaft, die Schüler öffentlicher Schulen, die Armen und andere. Die Korruption ist eine soziale, politische und wirtschaftliche Geißel, die alles verschlingt", schreibt der Bischof, der auch an das jüngste Dokument der Bischöfe von Puerto Rico erinnert.
Im Hinblick auf die bevorstehende Wahl, die für November geplant ist, appellierte der Erzbischof von San Juan an die Politiker in Puerto Rico: "Angesichts dieser Herausforderungen und der Krise der politischen Glaubwürdigkeit in den letzten Jahrzehnten ist es dringend und notwendig, hier und jetzt über Engagement, Wiederaufbau und vor allem über die Rehabilitierung der Politik in Puerto Rico nachzudenken"... "Ich appelliere an die Rehabilitierung der Politik im Allgemeinen und der Parteipolitik im Besonderen sowie eine neue Art und Weise des Regierens. Die Rehabilitierung der Politik erfordert Männer und Frauen, die das Gute lieben, das heißt, die Gott und ihren Nächsten lieben wie sich selbst".
Der Erzbischof mahnt: "Erinnern wir uns daran, dass die Ausübung des Wahlrechts und der Wahlpflicht bedeutet, eine Politik zu wählen, die Auswirkungen auf den kulturellen und religiösen Bereich hat". "Messen wir die Auswirkungen unserer politischen Entscheidungen an unserem eigenen Gewissen als Christgläubige, indem wir in dem wir darüber nachdenken, unserer Pilgerreise als Volk, als Stadt Gottes, Ordnung zu geben“ (Nr. 26). Bischof Roberto Octavio González Nieves betont, dass "wir die Politik rehabilitieren müssen und dabei unser soziales Gefüge rehabilitieren müssen" (Nr. 27), dass „wir dialogfähige Männer und Frauen brauchen“ (Nr. 31), einen „Dialog, der auf der Kultur der Begegnung basiert“ (Nr. 32) und vor allem, „dürfen wir nicht zulassen, dass Puerto Rico Opfer einer Wirtschaft wird, die tötet, einer Wirtschaft, die krank macht und deren Symptome Ungerechtigkeiten und große Ungleichheiten sind (Nr. 28)“.
(CE) (Fides 3/09/2020)


Teilen: