AFRIKA/MOSAMBIK - Angriff auf den strategischen Hafen von Praia: ” Wir haben 250.000 Evakuierte”, berichtet der Bischof von Pemba

Montag, 17 August 2020 vertriebene   gewalt  

Maputo (Fides) - Die südafrikanischen Länder sind in Alarmzustand, nachdem am 12. August eine Gruppe von bewaffneten Männern der “Zentralafrikanischen Provinz des islamischen Staates”(Iscap) die Kontrolle über den Hafen von Mocimboa da Praia an sich genommen hatte. Esist das erste Mal, dass es den jihadistischen Rebellen der Provinz von Cabo Delegado, an der Grenze zu Tanzania, gelungen ist, einen derartig strategischen Ort einzunehmen und zu behalten.
Am 13. August hat die Außenministerin von Mozambik, Veronica Macamo, bestätigt, dass der Norden des Landes heftig von Terrorismus und Extremismus bedroht ist,; sollte es nicht gelingen dem Einhalt zu gebieten, könnte sich die Lage im sämtlichen südlichen Afrika ausbreiten”. Die Southern African Development Community (SADC),zu der 16 Länder, u.a. Mozambik, Tanzania und Südafrika gehören, tagt heute, am 17. August, um die kritische Lage in Mocimboa da Praia zu erörtern. Nach Aussage von Veronica Macamo müssen die Mitgliedsstaaten die „Konsultationen sowie die Koordination des Vorgehens leiten, um den Terrorismus bekämpfen zu können, der eine erhebliche Bedrohung für unsere Region darstellt.”
Die Lage in der Provinz Cabo Delgado wurde von S.E. Mons. Luiz Fernando Lisboa, dem Bischof von Pemba verurteilt. “ Das Ausmaß der Krise ist fatal, hat jede einzelne Provinz betroffen und alle Einwohner der Provinz Cabo Delgado ", erklärte Mons. Lisboa. “ Es gibt mehr als 250.000Evakuierte in der ganzen Provinz, die Hilfe brauchen.”
“Unser Volk braucht dringend Frieden, denn diese Krise hat dir Provinz vollkommen destabilisiert”, erklärt Mons. Lisboa, der einen Appell an die internationale Gemeinschaft gerichtet und sie um Hilfe gebeten hat. Die Menschen brauchen Solidarität, und neben der Notwendigkeit die Krise zu beenden, müssen wir all diese Evakuierten mit Nahrung versehen”. Der Bischof von Pemba hat abschließend betont, dass seine Diözese “ mittels der Caritas Pemba eine Campagne zugunsten der Evakuierten gestartet hat”.
Der Hafen von Mocimbao da Praia ist von wesentlicher strategischer Bedeutung für die Wirtschaftspläne Mozambiks. Der französische Konzern Total ist derzeit mit der Konstruktion con zwei Extraktionsanlagen für Gas auf der Insel Afungi, 60 km nördlich von Mocimboa da Praia befasst.
Für dieses Projekt und ein weiteres der amerikanischen ExxoMobil müssen ca. 60 Milliarden Dollar (52 Mld Euro) investiert werden, aber die Kompanien hängen für die Versorgung von Mocima da Praia ab. Das mozambikanische Heer, das massiv aber schlecht ausgerüstet in Cabo Delegado steht, kämpft darum die islamistischen Aktivisten zurück zu drängen, und dies auch mit Hilfe russischer und südafrikanischer Söldner zu erreichen.
Die SADC muss “Mozambik dringend zu Hilfe kommen, damit die gewalttätigen Angriffe eingeschränkt werden können”; heißt es in einem Bericht des südafrikanischen Studienzentrums Institute for Security Studies (ISS), das im Namen der südafrikanischen Staaten “ ein entschiedenes Vorgehen” verlangt, “ damit die Krise ein Ende nehmen kann”. Andernfalls könne laut ISS die Situation Dimensionen annehmen ähnlich denen im Sahel, im Becken des Ciad-Sees und im Horn von Afrika. Nach Ansicht des südafrikanischen Studienzentrums sollte die SADC Mozambik helfen, ”eine langfristige Strategie zur Ausrottung der Wurzeln der Gewalt zu entwickeln, einschließlich von Kompensationen für Landenteignung in der Bergwerksindustrie, Beschäftigungsmangel, für die Bekämpfung des Alphabetismus und den Mangel an Grunddienstleistungen".
(L.M.) (Fides 17/8/2020)


Teilen: