AFRIKA/MOSAMBIK - Angriff auf Macomia: Lebensmittelvorräte geplündert

Mittwoch, 15 Mai 2024 dschihadisten  

Maputo (Fides) - Über den Angriff auf Macomia, Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts in der nördlichen mosambikanischen Provinz Cabo Delgado (vgl. Fides 10/5/2024), sind neue Details bekannt geworden.
Die Wirtschaft in Macomia war im Aufschwung, nachdem die Operationen der Militärmission der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC), des ruandischen Kontingents und der mosambikanischen Armee die Kontrolle über die Provinz zurückgewonnen zu haben schienen.
Doch während Tansania seine Verteidigung und die Kontrolle der Bewegungen jenseits seiner Grenzen verstärkte, die Ruander in Mocímboa da Praia und Palma für Sicherheit sorgten und die mosambikanische Armee in den übrigen Regionen operierte, richteten die Dschihadisten erneut ihre Aufmerksamkeit auf die Bezirke, die sich von der Zerstörungs- und Plünderungswelle der letzten sechs Jahre erholten.
In Macomia waren in den letzten Tagen die landwirtschaftlichen Erzeugnisse zusammengekommen, die auf dem wichtigen Markt der Stadt verkauft wurde. Darüber hinaus befinden sich in der Stadt wichtige Einrichtungen und Lager mehrerer internationaler humanitärer Organisationen, die in der Region tätig sind. Bei dem Angriff am 10. Mai erbeuteten die Dschihadisten Lebensmittel aus privaten Geschäften und aus dem Lager des Welternährungsprogramms (WFP), die dann auf mindestens zehn von den humanitären Organisationen gestohlene Fahrzeuge verladen wurden.
Dem Angriff ging die Infiltration dschihadistischer Elemente unter die örtliche Bevölkerung und die Vertriebenen voraus, was dem mehr als 100 Mann starken Kommando, das gegen 4.30 Uhr die Stadt stürmte, das Vorankommen erleichterte. Nach Angaben von Einwohnern der Stadt verfügten die Dschihadisten über genaue Informationen über die Aufstellung der Sicherheitskräfte, die sie nicht nur von Infiltratoren, sondern möglicherweise auch von korrupten Elementen innerhalb des Militärs erhalten hatten. Die Soldaten erlitten schwere Verluste, mindestens 18 Soldaten kamen ums Leben.
Die Dschihadisten scheinen eine beschwichtigende Haltung gegenüber der Zivilbevölkerung eingenommen zu haben. Einerseits gestatteten sie ihnen, sich an den Plünderungen zu beteiligen, andererseits riefen sie zu einer Kundgebung auf, auf der sie behaupteten, nicht auf sie, sondern nur auf das Militär wütend zu sein, und sich sogar für den entstandenen Schaden entschuldigten.
Gegen 13.00 Uhr zogen sich die Kommandos aus Macomia zurück, wobei sie die für das Gebiet Mucojo, das sich noch in den Händen der Rebellen befindet, bestimmten Lebensmittel und einige Geiseln, die unter den Mitarbeitern einiger NROs genommen wurden, mitnahmen.
(L.M.) (Fides 15/5/2024)


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