Dschihadistische Übergriffe nehmen zu: Einwohner berichten von “neuer Vorgehensweise"

Montag, 19 Februar 2024 dschihadisten   papst franziskus  

Immagine ACN Mocimboa da Praia, in Mozambico, giugno 2020

Maputo (Fides) - Die Angriffe von mit dem IS in Verbindung stehen Dschihadisten der „Ahl al-Sunnah wa al-Jamma'ah“-Miliz haben sich in der Provinz Pemba im Norden Mosambiks verstärkt. In den letzten Tagen wurde das kleine mosambikanische Fischerdorf Quissanga, etwa 65 km nördlich der Provinzhauptstadt Cabo Delgado und der Hafenstadt Pemba, von islamischen Terroristen überfallen und besetzt.
Die Einwohner berichten von einer neuen Vorgehensweise der Dschihadisten. Anstatt die Zivilisten zu töten, werden sie zur Zahlung von „Schutzgeld“ aufgefordert, um ihr Leben und ihren Besitz zu schützen. Diejenigen, die Muslime sind, werden ermutigt zu bleiben und eingeladen, freitags am Gemeinschaftsgebet teilzunehmen.
Am 12. Februar wurde die Stadt Mazeze im Bezirk Chiúre angegriffen, wo Terroristen wichtige Infrastrukturen wie das Krankenhaus, den Markt und die katholische Mission "Unsere Liebe Frau von Afrika" zerstörten. Daran erinnerte auch Papst Franziskus in seiner Ansprache nach dem Mittagsgebet am gestrigen Sonntag, den 18. Februar. "Die Gewalt gegen die wehrlose Bevölkerung, die Zerstörung der Infrastruktur und die Unsicherheit sind in der Provinz Cabo Delgado in Mosambik wieder weit verbreitet, wo in den letzten Tagen auch die katholische Mission Unserer Lieben Frau von Afrika in Mazezeze in Brand gesetzt wurde. Lasst uns für die Rückkehr des Friedens in dieser geplagten Region beten", sagte der Papst.
Die neue Angriffswelle kommt, nachdem die mosambikanischen Behörden mit Hilfe ruandischer Truppen und eines Militärkontingents der SADC (Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika) den dschihadistischen Aufstand Ende 2023 unter Kontrolle gebracht zu haben schienen. Nach Angaben der mosambikanischen Armee war die Sicherheit bis Mitte Dezember in rund 90 % der Provinz Cabo Delgado wiederhergestellt worden. Mehrere unabhängige Experten hatten jedoch davor gewarnt, dass die Terroristen noch lange nicht endgültig besiegt sind, sondern ihre Aktionen reduziert haben und sich unter die Zivilbevölkerung mischen, um zu gegebener Zeit wieder zuzuschlagen. Dieser Zeitpunkt scheint nun gekommen zu sein, nachdem der Abzug des SADC-Kontingents begonnen hat, der auf jeden Fall im Juli 2025 abgeschlossen sein wird, während das französische Unternehmen Total die Wiederaufnahme seines Projekts zum Bau einer Gasverflüssigungsanlage im Rovuma-Becken überdenkt, nachdem es im März 2021 durch die Einnahme der Stadt Palma durch die Terroristen gezwungen worden war, die Arbeiten einzustellen.
(L.M.) (Fides 19/2/2024)


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