AFRIKA/MOSAMBIK - Im Norden des Landes: Zwei dschihadistische Anschläge innerhalb von zwei Tagen

Montag, 13 Mai 2024 dschihadisten   vertriebene  

Maputo (Fides) – Dschihadiste Kämpfer, die dem Islamischen Staat nahestehen, haben innerhalb von zwei Tagen zwei große Anschläge in der Provinz Cabo Delgado im Norden Mosambiks verübt. Dem Angriff auf Macomia (Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks) am 10. Mai (vgl. Fides 10/5/2024) folgte am Sonntag, 12. Mai, der Angriff auf das Dorf Missufine im Bezirk Ancuabe, der gegen 18 Uhr Ortszeit begann und mindestens vier Stunden dauerte, so dass die Bevölkerung gezwungen war, das Dorf fluchtartig zu verlassen.
Unterdessen ist in der Zwischenzeit die Bevölkerung von Macomia in die Stadt zurückgekehrt, nachdem die Dschihadisten, die sie besetzt hatten, sie wieder verlassen hatten.
Bei ihrem Angriff auf Macomia hatten die Dschihadisten, mindestens 100 an der Zahl, auch den örtlichen Stützpunkt des südafrikanischen Kontingents der Mission der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika in Mosambik (SAMIM) angegriffen, die sich im Begriff befindet, sich zurückzuziehen (vgl. Fides 10/5/2024). Die meisten der südafrikanischen Soldaten hatten sich bereits nach Pemba (der Provinzhauptstadt 130 km südöstlich entlang der Küste) zurückgezogen, um bis Juli das Land zu verlassen. Ein kleines Kontingent südafrikanischer Soldaten blieb auf dem Stützpunkt Macomia. Nach dem Dschihadistenangriff schickte das südafrikanische Militär Verstärkung aus Pemba.
Nach Angaben der Sicherheitskräfte griffen die Dschihadisten Macomia in vier Gruppen aus verschiedenen Richtungen an. Eine Quelle berichtet, dass ein Kontingent der ruandischen Verteidigungskräfte, das in Mocimboa da Praia, der Küstenstadt nordöstlich von Macomia, stationiert ist, ebenfalls versuchte, einzugreifen, aber von einem starken Rebellenkontingent aufgehalten wurde.
Der mosambikanische Präsident Filipe Nyusi und das Verteidigungsministerium haben den Angriff auf Macomia ebenfalls bestätigt, scheinen aber die Abwehr des Angriffs ausschließlich der mosambikanischen Armee zuzuschreiben.
Ärzte ohne Grenzen weist darauf hin, dass "sechs Jahre nach dem Beginn des Konflikts in Cabo Delgado die Menschen immer noch in Angst leben und die Gewalt nicht nachgelassen hat. Der Konflikt hat Tausende von Menschen in der Provinz vertrieben. Zwischen dem 8. Februar und dem 3. März flohen fast 6.000 Menschen aus Macomia".
Unterdessen prüft der französische Energieriese „TotalEnergies“ die Möglichkeit, die Arbeiten an einem 20 Milliarden Dollar teuren Flüssiggasprojekt in der Provinz Cabo Delgado wieder aufzunehmen. Das Projekt wurde bereits 2021 wegen der von Dschihadisten verursachten Instabilität ausgesetzt.
(L.M.) (Fides 13/5/2024)


Teilen: