AMERIKA/MEXIKO - Bandenkreig in Irapuato: "Wir dürfen uns nicht an das Verbrechen gewöhnen“

Samstag, 4 Juli 2020 gewalt   bewaffnete gruppen   drogenhandel   kriminalität   drogen  

Facebook

Guanajuato (Fides) – Als das "Das größte Massaker der vergangenen sechs Jahre" und "Eines der schlimmsten Ereignisse in der Geschichte Mexikos" betiteln die Schlagzeilen der Tageszeitungen in Mexiko die Ereignisse am Nachmittag des vergangnen 1. Juli. Eine bewaffnete Gruppe von ungefähr 8 Personen drang in das Rehabilitationszentrum für Suchtkranke ein, das vor zwei Jahren unter dem Namen "Recovering my life" im Viertel Arandas in Irapuato im mexikanischen Bundesstaat Guanajuato eröffent wurde. Dort hielten sich zu diesem Zeitpunkt ungefähr 31 Jugendliche auf . Die Angreifer schickten die Frauen weg und schossen auf die Verbleibenden, dabei starben mindestens 26 Menschen.
Der Bürgermeister und der Gouverneur des Bundesstaates vermuten übereinstimmend, dass es sich um einen Bandenkrieg um die Kontrolle über das Territorium handelt. Das Phänomen ist dieser Region weit verbreitet, das es sich bei den Rehabilitationszentren um so genannt „soziale“ Einrichtungen für junge Menschen mit Drogenproblemen handelt weder von den Behörden getragen werden, noch über gesetzliche Genehmigungen verfügen. Allein in Irapuato gibt es etwa 200 solcher Zentren in Lokalen oder von Jugendlichen besetzten Häusern. Anwohner solcher Zentren vermutet, dass sie oft von den Banden selbst kontrolliert werden. In dem nun betroffenen Zentrum sollen sich aber junge Menschen aufgehalten haben, die dort nach den Aussagen ihrer Angehörigkeit aus der Drogenabhängigkeit aussteigen wollten.
"Der Bischof von Irapuato, die Priester und die gesamte christliche Gemeinde bedauern und verurteilen solche Gewalttaten nachdrücklich", heißt es in einer Erklärung der Diözese, “Wir dürfen uns nicht an Verbrechen und Gewalt gewöhnen und dem Tod gegenüber gleichgültig beleiben."
Die Erklärung schließt mit einem Zitat aus einer Erklärung der mexikanishen Bischöfe: "Es ist die Verpflichtung des Staates, für Gerechtigkeit zu sorgen, damit die Sicherheit der Bürger und die Bestrafung derjenigen, die sich der Gewalt und des organisierten Verbrechens schuldig machen, ausnahmslos gewährleistet ist. Korruption und Straflosigkeit gehen Hand in Hand und fordern uns in Mexiko weiterhin heraus. Es ist die Pflicht jedes Christen, die Grundlagen für Frieden und Respekt vor dem Leben zu schaffen."
(CE) (Fides 4/07/2020)


Teilen: