AMERIKA/MEXIKO - Indigene Völker: Katholische Kirche bemüht sich um Inkulturation

Mittwoch, 30 August 2023

APM

Mexiko-Stadt (Fides) - "In fast allen lateinamerikanischen Bischofskonferenz gibt es eine Kommission, die sich der Förderung und dem Schutz der indigenen Völker widmet“, betont Kardinal Felipe Arizmendi, emeritierter Bischof von San Cristóbal de las Casas im mexikanischen Bundesstaat Chiapas. Dabei erklärt er, dass auch jede Diözese ihren eigenen entsprechenden Pastoralplan hat und fügt hinzu, dass "es auch eine Kommission beim Lateinamerikanischen Bischofsrat (CELAM) gibt, die von dem indigenen Nahuatl-Bischof José Hiraís Acosta der Diözese Huautla (Hidalgo) geleitet wird“.
"Es gibt noch viel zu tun, weil diese Völker in der mexikanischen Gesellschaft immer noch stark diskriminiert werden", so der emeritierte Bischof. "Die Päpste, von Johannes Paul II. bis Franziskus, haben viele Botschaften an sie gerichtet, um ihre Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen und darauf zu bestehen, dass sie ein lebendiger Teil, Subjekte und nicht nur Objekte der pastoralen Arbeit sind; dass sie für sich genommen eine Rolle als Priester, Diakone, Katecheten, einheimische Schwestern ausüben sollen."
In diesem Jahr hat die mexikanische Bischofskonferenz in diesem Sinne dem Heiligen Stuhl einige pastorale Anpassungen für die einheimischen Völker Mexikos vorgeschlagen. "Ohne das Wesentliche des katholischen Glaubens zu verlieren, muss die Kirche eine Inkulturation in den ursprünglichen Völkern Mexikos anstreben", betont der Kardinal. "Wir versuchen, denselben katholischen Glauben und dieselbe römische Liturgie in indigenen Formen auszudrücken, ohne dabei die wesentlichen Elemente des katholischen Glaubens und der Liturgie der Weltkirche zu verlieren."
Kardinal Arizmendi wies auch darauf hin, dass es in verschiedenen Diözesen Pläne gibt, die Bibel in die jeweiligen Sprachen zu übersetzen. Derzeit gibt es nur die von der mexikanischen Bischofskonferenz genehmigte vollständige Übersetzung in die Tzeltal-Sprache von Chiapas, zwei Tzotzil-Übersetzungen in Chiapas, das Neue Testament in Maya und weitere vereinzelte Übersetzungen, die von verschiedenen Priestern angefertigt wurden.
Nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik (INEGI) werden derzeit 68 indigene Sprachen in Mexiko gesprochen. Die häufigsten sind Nahuatl (22,4%), Maya (10,5%) und Tzeltal (8,0%). Von 100 Personen ab drei Jahren, die eine indigene Sprache sprechen, sprechen 12 kein Spanisch. 23,2 Millionen Mexikaner ab drei Jahren sind Indigene, das sind 19,4 % der Gesamtbevölkerung in dieser Altersgruppe.
(AP/APM) (Fides 30/8/2023)


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