ASIEN/ISRAEL - Behörden unterstützen Initiativen zur Förderung der aramäischen Identität

Dienstag, 3 Dezember 2019 mittlerer osten   ostkirchen   krisengebiete   judentum  

aramnahrin.org

Jerusalem (Fides) –Mit verschiedenen Initiativen und Maßnahmen fördern israelische Kultureinrichtungen die aramäische Sprache und Identität. Am Sonntag, den 1. Dezember, versammelten sich Vertreter und Experte der assyrischen und syrischen christlichen Gemeinden aus aller Welt in Jerusalem, um an einer Konferenz teilzunehmen, die vom Komitee zur Förderung der aramäischen Sprache in Zusammenarbeit mit der „Tikkun“-Oragnisation veranstaltet wurde, die sich für die Förderung der israelischen Kultur einsetzt und die Wiederaufnahme des Aramäischen, einer antiken Sprache, die im gesamten Nahen Osten gesprochen wurde, unterstützt.
Die aramäische Sprache, die auch von Jesus gesprochen wurde, wird heutzutage nur in einigen Dörfern Syriens, wie zum Beispiel in Maalula, geprochen und zum Studium des Talmud verwendet der in pseudo-aramäischer Sprache geschrieben ist.
An der Konferenz nahm auch Amir Halul, ein Vertreter der von den israelischen Medien als "christlich-aramäisch Gemeinde in Israel" bezeichneten Gemeinschaft teil, der verschiedene Psalmen in ihrer aramäischen Übersetzung vorlas.
Im September 2014 beschloss das israelische Innenministerium, die aramäische Identität als eigenständige Identität anzuerkennen und in die Liste nationalen Identitäten aufzunehmen. Dabei sollten sich fortan palästinensischer Christen, die Staatsbürger Israels sind, in ihren Personalausweisen als "aramäische" Christen und nicht mehr als „arabische“ Christen bezeichnen. Diese Bestimmung wurde vom Rat der katholischen Bischöfe des Heiligen Landes als "Versuch“ bezeichnet, „palästinensische Christen von anderen Palästinensern zu trennen". In einem von der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden des Rates der katholischen Bischöfe herausgegebenen Dokument (vgl. Fides 22/09/2014) wurden die von der israelischen Regierung ergriffenen Maßnahmen als „anmaßend und ideologisch“ abgelehnt.
Laut Statistiken des israelischen Innenministeriums die von Yehonatan Valtser auf jewishpress.com zitiert werden, sollen heute etwa 115.000 christliche Araber in Israel leben, die das Recht hätten, den Zusatz „arabisch“ durch „aramäisch“ zu ersetzen zu lassen.
(GV) (Fides 3/12/19)


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