VATIKAN - Kongress an der Universität Urbaniana: „Vom Apostolischen Schreiben Maximum illud zum Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium”

Mittwoch, 27 November 2019 kongregation für die evangelisierung der völker   päpstliche universität urbaniana   außerordentlicher monat der weltmission   päpstliche missionswerke  

Vatikanstadt (Fides) – Am 27. November wurde an der Päpstlichen Universität Urbaniana die internationale Konferenz "Vom Apostolischen Schreiben Maximum Illud zum Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium" eröffnet, dass sich mit der "Dringlichkeit der missionarischen Erneuerung der Kirche" befasst. Die von der Kongregation für die Evangelisierung der Völker veranstaltete Konferenz endet am 29. November (vgl. Fides, 26/11/2019).
Nach der Begrüßung durch den Rektor der Päpstlichen Universität Urbaniana, Leonardo Sileo, demRektor der Päpstlichen Universität Urbaniana, hielt der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kardinal Fernando Filoni, den ersten Vortrag zum Thema "Unterscheidungskritierien für die missionarische Erneuerung der Kirche". Der Präfekt des Missionsdikasteriums, sprach dabei über folgende Aspekte: Evangelisierung schafft Universalkirche; persönliche Begegnung mit Jesus Christus; Mission als Erneuerung der Welt; christliches Zeugnis.
"Eine sorgfältige Lektüre des Apostolischen Schreibens Maximum Illud von Papst Benedikt XV. (30. November 1919) erlaubt es uns, besser einzuschätzen, was das spätere päpstliche und konziliare Lehramt bis zum Apostolischen Schreiben Evangelium Gaudium über die Mission, die Kirche und ihre gegenwärtigen Herausforderungen lehrt", so der der Kardinal zu der tiefgreifenden missionarischen Intuition und die bedeutende verändernde Neuheit des Apostolischen Schreibens.
„Vom Wort Gottes berufen und als Kirche von der Eucharistie angezogen und geformt", so Kardinal Filoni zum Verhältnisses zwischen Evangelisierung und Weltkirche, „sind all Christen Kraft ihrer Taufe und der damit empfangenen besonderen Berufung, in einem permanenten Zustand der Mission in der Welt und einzigartig als Kirche. Daraus folgt, dass sie alle missionarische Jünger in ihrem konkreten Leben als Christen innerhalb einer bestimmten Ortskirche sind ... Wenn wir unangemessene Eurozentrismen oder die geografisch-wirtschaftlichen Aufteilung in Geberkirchen (Norden der Welt) und Empfängerkirchen (Süden der Welt) oder alten Kirchen (christliche Länder) und jungen Kirchen (nichtchristliche Regionen) überwinden, sind alle Ortskirchen Subjekte, die für die Weitergabe des Glaubens verantwortlich sind, den sie selbst empfangen haben, alle sind Geber und Empfänger, alle sind aufgerufen, stets über ihre eigenen Grenzen hinauszugehen“.
Anschließend ergriff Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, das Wort und befasst sich mit dem Thema "Grundlagen der permanenten Gültigkeit der Missio ad gentes". In seiner Rede hob der Kardinal hervor, dass Mission ein wesentlicher und unverzichtbarer Aspekt des Christentums sei, ohne den es die eigenen Identität verlieren würde. Mission habe in der Tat eine christologische Grundlage: Christus sei der Gesandte Gottes in der Welt. Die Sendung Christi setzte sich in der Sendung der Kirche mit der Verkündigung des Evangeliums fort, betonte Kardinal Koch. Als Botschaft der Liebe Gottes zu den Menschen werde sie durch Anziehung und nicht durch Proselytismus verwirklicht - bekräftigte er - und werde als glaubwürdig wahrgenommen, wenn sie in ökumenischer Gemeinschaft gelebt werde. An diese Grundlagen der Mission hätten, so Kardinal Koch, das Zweite Vatikanische Konzil und die verschiedenen Päpste in der Zeit nach dem Konzil die ganze Kirche immer wieder erinnert.
Die erste Arbeitssitzung endete mit dem Referat des beigeordneten Sekretärs der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und Präsidenten der Päpstlichen Missionswerke, Erzbischof Giampietro Dal Toso, zum Thema "Die Päpstlichen Missionswerke im Lichte der Aufforderung von Papst Benedikt XV. und Papst Franziskus zur Erneuerung der Missio ad gentes auf der Grundlage des Evangeliums". Der Erzbischof wies darauf hin, dass jedes feierliche Ereignis auch Anlass sei, den Blick auf die Gegenwart und die Zukunft zu richten. Deshalb erinnerte er daran, dass die Päpstlichen Missionswerke in den vergangenen hundert Jahren die Missionstätigkeit der Kirche mit enormen gemeinsamen Anstrengungen begleitet, unterstützt und gefördert haben und dabei auf Ebene der Universalkirchen in enger Zusammenarbeit mit der Kongregation für die Evangelisierung der Völker handelten. Dies habe zu jener wunderbaren Blüte in den jungen Kirchen beigetragen, die man heute beobachten könne. In diesem Zusammenhang erinnerte der Erzbischof auch an die Worte von Papst Franziskus, der die Päpstlichen Missionswerke „als weltweites Netz“ bezeichnet, „das den Papst in seinem missionarischen Einsatz mit dem Gebet – der Seele der Mission – und den karitativen Gaben der Christen auf der ganzen Welt unterstützt" (Botschaft zum Sonntag der Weltmission 2019).
Die Theologie der Mission sei nach wie vor von grundlegender Bedeutung für das Verständnis der Rolle der Päpstlichen Missionswerke und müsse insbesondere im Lichte des Konzepts des Logos stehen. Dabei erinnerte der Erzbischof an drei Prinzipien, auf denen die Existenz der Päpstlichen Missionswerke gründet: das Mitwirken der Gläubigen und das missionarische und universale Wesen des katholischen Glaubens. Eine Vertiefung dieser Aspekte aus kanonischer Sicht werde den Erneuerungsprozess unterstützen, um den Papst Franziskus die Päpstlichen Missionswerke in den letzten Jahren wiederholt gebeten hat.
(S.L.) (Fides 27/11/2019)


Teilen: