Rom (Fides) - Shanghai, 15. Mai 1924: Das “Primum Concilium Sinense“, das erste Konzil der katholischen Kirche in China, beginnt in der Kathedrale des Heiligen Ignatius von Loyola. Es versammeln sich Bischöfe, Generalvikare, Ordensleute und Priester, die zumeist in fernen Ländern geboren wurden und als Missionare nach China kamen, unter dem Vorsitz von Erzbischof Celso Costantini, dem Apostolischen Delegaten in China, mit dem Auftrag, die Mission der Kirche auf chinesischem Boden im Lichte von „Maximum Illud“, dem Apostolischen Schreiben von Papst Benedikt XV. aus dem Jahr 1919, neu zu beleben. Darin wird bekräftigt, dass der Glaube an Christus "keiner Nation fremd ist" und dass in keinem Teil der Welt Christ zu werden gleichbedeutend damit ist, "sich unter den Schutz und die Macht eines anderen Landes zu stellen und sich dem Recht des eigenen Landes zu entziehen".
Das Konzil von Shanghai formulierte detaillierte Bestimmungen zur Förderung und Begleitung des Aufblühens einer einheimischen Kirche, wobei chinesische Bischöfe und Priester mit der Leitung der örtlichen Gemeinden betraut werden sollten.
Die Konzilsdekrete enthielten konkrete Bestimmungen, um der kolonialen Mentalität entgegenzuwirken, die auch in die kirchlichen Praktiken eingedrungen war.
Einhundert Jahre später blickt eine internationale Konferenz in Rom zurück auf diese Synodenerfahrung, um ihre Tragweite und Bedeutung für den Weg der katholischen Kirche in China und die Dynamik der apostolischen Arbeit im Zeitalter der Globalisierung zu erfassen.
Die Konferenz trägt den Titel "100 Jahre seit dem ‚Concilium Sinense‘: zwischen Geschichte und Gegenwart". Die von der Päpstlichen Universität Urbaniana in Zusammenarbeit mit Fides und der Pastoralkommission für China organisierte Konferenz findet am Dienstag, den 21. Mai, in der Aula Magna der Universität statt, die zum Dikasterium für Evangelisierung (Abteilung für Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen) gehört.
Auf dem Programm der Konferenz (siehe Anhang) stehen Beiträge des Bischofs von Shanghai Joseph Shen Bin, des Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin und von Kardinal Luis Antonio G. Tagle, dem Pro-Präfekten des Missionsdikasteriums. Akademiker und Wissenschaftler aus der Volksrepublik China, wie Professor Zheng Xiaoyun und Professor Liu Guopeng von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, werden ebenfalls Vorträge auf der Konferenz halten.
Bei der Eröffnung der Konferenz wird nach der Begrüßung durch Professor Vincenzo Buonomo, Päpstlicher Delegierter und Großrektor der Päpstlichen Universität Urbaniana, Papst Franziskus in einer Videobotschaft zu den Konferenzteilnehmern sprechen.
(Fides 14/5/2024)