AFRIKA/TSCHAD - Das Werk des "Guten Samariters" Eckstein im Gesundheitswesen im Tschad

Dienstag, 16 Juli 2019 humanitäre hilfe   gesundheitswesen   entwicklung   orden   missionarische Öffentlichkeitsarbeit  

N'Djamena (Fides) - Der Krankenhauskomplex der katholischen Universität "Le Bon Samartain" im Tschad ist eine Exzellenzeinrichtung im Land. Das 1974 von dem Bergamasker Jesuiten, Pater Angelo Gherardi zusammen mit einer Gruppen von Gläubigen und Freunden der Vereinigung Association Tchadienne Communaute pour le Progres /Atcp) ist zu einem der Grundpfeiler des Gesundheitswesens des Tschad geworden.
Die Geschichte des Komplexes begann einige Jahre vor seiner Gründung. Pater Gherardi wird nach seiner Rückkehr 1968 von seinem Theologiestudium in den Tschad Verantwortlicher der Mission Goundi: 40.000 Einwohner auf einem Territorium von 4000 Quadratkilometeren, ohne öffentliche oder private Sanitätsstrukturen. Doch im Jahr darauf erklärte sich das Institut der Schwestern der Barmherzigkeit der heiligen Jeanne Antide Touheret bereit den Bau eines Entbindungsheims in Goundi zu finanzieren; der Jesuitenpater Enrico Mafioletti aus der Provinz Venedig-Mailand wird mit dem Bau beauftragt. Die Eröffnung erfolgt 1974. Neben dem Krankenhaus wird eine Oberschule für Krankenpersonal geschaffen. Die erste Personalgruppe des Krankenhauses bestand aus ein paar Ärzten, ehemalige Studenten des Jesuitenkollegs Leo XIII. in Mailand. einem Jesuitenkrankenpfleger aus der Provinz Mailand-Venedig, drei Schwestern der Carità und 20 Krankenpflegern aus dem Tschad.
Von 1974 bis 1990 funktioniert das Krankenhaus wie ´jedes konventionelle Krankenhaus: es verfügt über 120 Betten mit Abteilungen für Pediatrie, Geburtshilfe, interne Medizin, Chirurgie, OP-Saal, Labor und Radiologie. 1990 wird ein bedeutender Fortschritt verzeichnet mit dem Beginn des "Integrierten Gesundheitsprogramms", aufgrund dessen die Gesundheitsversorgung in den periferen Zentren mit der des Krankenhauses koordiniert werden. Das Krankenhaus aquiriert zahlreiche Gesundheitszentren in der Gegend, im Umkreis von 20-30 km Entfernung. Zwischen 1989 und 2015 eröffnet die Atcp weitere 9 Zentren "um der Bevölkerung des Tschad Qualitätsbehandlung bieten zu können und einen angemessen Rahmen in Land-und Stadtgebieten zu schaffen für Studium, Ausbildung und Unterricht der Studenten, insbesondere der bedürftigsten" heißt es in einer Fides zugekommenen Note. Zwischen 2004 und 2007 werden in N'Djamena, der Hauptstadt des Tschad eine medizinische Fakultät eingeweiht, eine Universitätsklinik und 2008 eine Krankenpflegerschule.
Die Arbeit von Pater Gherardi funktioniert weiter gut und regelmäßig dank der Unterstützung von zahlreichen Partnern, u.a. der Regierung des Tschad. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters des Gründers und der Notwendigkeit Kontinuität für die Arbeit sicher zu stellen wird der "Bon Samaritain" am 27.9. 2015 der direkten Führung der Provinz Westafrika der Gesellschaft Jesu übergeben.
Heute wirken in dem ganzen Komplex 300 Hauptberufliche in den beiden Filialen von N'Djaména und Goundi. Allgemeinàrzte, Krankenpfleger, Hebammen und veschiedene Spezialisten (Chirurgen, Pädiater, Gynäkologen) vereinen ihre Komptenzen, um den Bedürfnissen der schwächeren Bevölkerung gerecht zu werden. Hinzu kommen ca. 50 Medizinstudenten und 170 Krankenpflegestudenten. Der Komplex kann auf die Mitarbeit von verschiedenen Universitäten zählen: Päpstliche Universitàt von Chile; Uni versität Reims in Frankreich, Universitätsklinik Puerta del Mar in Cadice (Spanien), sowie weitere Universitàten und Strukturen in Spanien und Libanon.
"Die 'Gesellschaft Jesu' hat kein spezifisches Carisma (wie die Camillianer) für die Cappellania und die Leitung des Krankenhauses" erklären die Jesuiten des Tschad gegenüber Fides."Die Verantwortung für den "Guten Samariter" zu übernehmen, war eine Entscheidung, die aus Aufmerksamkeit für die Bevölkerung des Tschad entstanden ist; wir sind unter denn ersten Missionaren, die ins Land gekommen sind, um vorrangig den Armen zu helfen. Die Ausbildung im Gesundheitswesen ist heute eine wertvolle Hilfe für die Bevölkerung und trägt dazu bei über medizinisch qualifiziertes Personal zu verfügen. Das ganze Land schätzt heute die Dienste der medizinischen Fakiltät des "Guten Samariter". (EC) (Fides 16/07/2019


Teilen: