Bamako (Fides) - Laut der Niederlassung des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) in Mali sind seit Jahresbeginn mehr als 600 Menschen durch Gewalt zwischen Stammesgemeinschaften in Mali ums Leben gekommen. Das letzte Massaker geht auf den Sonntag, den 30. Juni zurück, als mindestens 23 Menschen starben und 300 vermisst wurden, nachdem ein Dorf von Hirten aus dem Stamm der Peuls (Fulani) im Zentrum von Mali angegriffen worden war. Dort kommt es seit Monaten zu Ausschreitungen zwischen den Nomaden und den sesshaften Bauern aus dem Volk der Dogon, die seit langem um Land- und Wasserressourcen streiten, deren Rivalität jedoch durch die wachsende Präsenz bewaffneter islamischer Gruppen noch verstärkt wird.
Nach Angaben der UN-Agentur hat die regionale Instabilität zu einer massiven Abwanderung der Bevölkerung geführt, so dass ganze Dörfer leer stehen. Die Zahl der Vertriebenen in Mopti und Ségou hat sich innerhalb eines Jahres vervierfacht: im Mai waren es rund 70.000 Menschen. Die Vertriebenen und die Einwohner der Gebiete, in denen Letztere Zuflucht gesucht haben, leben in einer prekären Situation, was die Lebensmittelversorgung sowie Gesundheit und Bildung anbelangt. In Mopti sind "179.000 Kinder ihres Grundrechts auf Bildung beraubt", berichtet die OCHA, während 926 Schulen im Land geschlossen wurden. Allein in der Region Mopti leben es ein Viertel (mehr als 924.000) der insgesamt 3,8 Millionen Menschen, die von Ernährungsunsicherheit betroffen sind.
(L.M.) (Fides 3/7/2019)