ASIEN/LIBANON - Aoun dankt Putin für Unterstützung der Christen im Nahen Osten

Donnerstag, 28 März 2019 mittlerer osten   ostkirchen   flüchtlinge   geopolitik   Ökumene  

prensalatina

Moskau (Fides) – Der libanesische Präsident Michel Aoun hat sich bei seinem kürzlichen Besuch in Moskau bei dem russischen Präsidenten Wladimir Putin für die Unterstützung bedankt, die christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten durch Russland erfahren. Dies berichtet die Website ankawa.com mit Bezug auf russische Quellen. Während des Treffens am Dienstag, dem 26. März, lud Aoun den russischen Präsidenten zu einem Besuch im Libanon ein. Bei seinem Besuch in der russischen Hauptstadt übte der libanesische Staatschef unterdessen auch Kritik an der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die Souveränität Israels über den Golan anzuerkennen, und definierte diesen Schritt als „Verletzung des Völkerrechts“.
Während ihres Aufenthalts in Moskau trafen sich Aoun und die begleitende Delegation - zu der auch der libanesische Außenminister Gebran Bassil gehörte – auch mit Vertretern der Duma und einer Delegation der russisch-orthodoxen Kirche unter Leitung von Metropolitan Hilarion von Wolokolamsk. In den Gesprächen zwischen Aoun und Hilarion wurde auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, in naher Zukunft einen Organismus des Dialogs zu schaffen, um die Beziehungen russischer Christen zu den Christen des Nahen Ostens zu fördern und neue Formen der Zusammenarbeit im Bereich des religiösen Tourismus, der Bildungsarbeit und des sozialen und karitativen Wirkens auf den Weg zu bringen.
Die Vertreter der Duma betonten die Dringlichkeit der Rückführung syrischer Flüchtlinge, die auch von libanesischen Politikern immer wieder mit Nachdruck erwähnt wird. Zu diesem Thema soll eine Konferenz mit Vertretern libanesischer, russischer, europäischer, türkischer, iranischer und syrischer Parlamente in Beirut einberufen werden.
Unterdessen versuchen die Vereinigten Staaten Druck auf die libanesische Regierung auszuüben, um den Einfluss der schiitischen Hisbollah-Partei einzuschränken. Vor diesem Hintergrund vermuten Beobachter, dass die libanesische Delegation mit ihrem Besuch in Russland die internationale Beziehungen zu diversifizieren.
Michel Aoun und viele andere libanesische Politiker beklagen das Desinteresse westlicher Ländern hinsichtlich der Präsenz von mehr als einer Million Flüchtlingen im Libanon.
(GV) (Fides 28/3/2019).


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