AFRIKA/MAROKKO - Christen fordern mehr Religionsfreiheit

Montag, 18 März 2019 religionsfreiheit   religiöse minderheiten   glaube   verfolgung   menschenrechte  

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Fés (Fides) – Zwei Wochen nach dem Besuch von Papst Franziskus in Marokko am 30. und 31. März, wendet sich das Marokkanische Christliche Komitee (CCM) einen offenen Brief an Papst Franziskus, mit der Bitte um Initiativen zur Förderung der Religionsfreiheit im Land.
Christen machen in Marokko nur 1,1% der Gesamtbevölkerung (etwa 380.000 von insgesamt 33,6 Millionen vorwiegend muslimischen Einwohnern) aus und gehören größtenteils evangelikalen Glaubensgemeinschafen an. In dem von der Zeitung "Al Massae" veröffentlichten offenen Brief werden "Verstöße gegen die Religionsfreiheit der Christen" beklagt, wobei die marokkanischen Sicherheitsdienste, "Christen mit willkürlichen Verhaftungen verfolgen" sollen.
Das Komitee stellt fest, dass marokkanische Polizeibeamte "Personen verhaftet, gefoltert, misshandelt und sogar ihrer Ausweise beraubt haben, weil sie sich zu ihre Religion bekannt oder sich in Hauskirchen zum Gebet versammelt hatten“. „Außerdem wurden Hunderte von ausländischen Christen des Landes verwiesen, weil sie sich angeblich des Proselytismus schuldig gemacht hatten", heißt es in dem Schreiben.
Das Komitee arbeitet mit dermarokkanische Vereinigung für religiöse Rechte und Freiheit und der marokkanische Vereinigung für Menschenrechte zusammen, die beide nicht offiziell anerkannt sind und für den Schutz der Religionsfreiheit eintreten „und Verstöße gegen Ahmadi, Schiiten, Christen und Ibaditen dokumentieren“.
König Mohammed VI., so das Komitee, habe jedoch wichtige Initiativen auf den Weg gebracht, die in Marokko die Toleranz fördern sollen. Das Schreiben erinnert in diesem Zusammenhang an die "Konferenz über die Rechte religiöser Minderheiten in islamischen Ländern", die 2016 veranstaltet wurde, beklagt jedoch, dass „viele marokkanische Beamte, Christen weiterhin diskriminieren".
(MP/AP) (Fides 17/3/2019)


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