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Bhopal (Fides) - Kamal Nath, Premierminister des indischen Bundesstaates Madhya Pradesh in Zentralindien, hat den christlichen Führern zugesagt, die Anklagen und Prozesse wegen angeblicher "betrügerischer Bekehrungen" gegen Christen im Staat aufzuheben. Die Regierung von Madhya Pradesh, angeführt von der Kongresspartei, erklärt in diesem Zusammenhang, dass sie die "politisch motivierten" Fälle zurückziehen wird, die während der vorherigen nationalistischen Hindu-Regierung der Bharatiya-Janata-Partei (BJP) im Staat eingereicht wurden.
"Wir werden die Fälle falscher Anschuldigungen der Bekehrung prüfen, die sich gegen Christen richten", sagte der Justizminister von Madhya Pradesh, P. C. Sharma. BJP-Sprecher Rajneesh Agrawal vertritt hingegen die Meinung, der Schritt der Regierung werde "christliche Missionare zu Zwangsbekehrungen ermutigen" und kündigte den Widerstand seiner Partei an.
Der Koordinator des Netzwerks "Rashtriya Isai Maha Sangh" ("Nationaler Christlicher Bund"), der katholische Priester, Pfarrer Anand Muttungal hatte den Justizminister in den letzten Wochen aufgefordert, die Gerichtsverfahren die auf der Grundlage "falscher Anschuldigungen im Hinblick auf erzwungener Bekehrung" während der BJP-Regierung in Madhya Pradesh gegen Christen auf den Weg gebracht wurden, zurückzuziehen. "Trotz der Anklage wurde keiner der Fälle vor vor Gericht bewiesen", so der katholische Geistliche. Am vergangenen 18. Januar hatte sich Pfarrer Muttungal, ehemaliger Sprecher der regionalen Bischofskonferenz von Madhya Pradesh, im Gespräch mit Minister Sharma, auf die Angelegenheit hingewiesen und der Minister soll in beruhigt haben. "Wir haben dem Minister mitgeteilt, dass die Beschwerden völlig unbegründet waren und dass die Regierung der BJP zu solchen Anklagen ermutigte, um Rache zu nehmen, weil sie glaubte, dass Christen Anhänger der Kongresspartei seien", so Pfarrer Muttangal.
Der Sprecher des christlichen Netzwerks Richard James, sagte: "Während der 15-jährigen Regierungszeit der BJP in Madhya Pradesh wurden in dem Staat 264 Anklagen gegen Christen eingereicht. Polizei und Regierung handelten gemeinsam, um Christen zu schaden, die auf dem Gebiet der Sozialarbeit, der Erziehung und der Seelsorge tätig sind und beschuldigen sie der Zwangsbekehrung. Sie nutzten ihre Macht, um die Christen zu diffamieren und die Sozialarbeit zum Nutzen der Armen zu beeinträchtigen. Wir hoffen, dass dies nun aufgedeckt werden wird.
(SD) (Fides 24/1/2018)