ASIEN/ARABISCHE EMIRATE - Papst und Imam der Al-Azhar-Universität in Abu Dhabi: “Gemeinsame humanitäre Botschaft”

Dienstag, 22 Januar 2019 papst franziskus   mittlerer osten   dialog   islam   geschwisterlichkeit   extremismus   sektierertum  

Abu Dhabi (Fides) - Die „Brüderlichkeit unter den Menschen" steht im Mittelpunkt eines interreligiösen Treffens, das anlässlich des Besuchs von Papst Franziskus in den Vereinigten Arabischen Emiraten (3. bis 5. Februar) Anfang Februar in Abu Dhabi stattfinden wird. Im Rahmen dieses Treffens hält der Papst die einzige offizielle Rede seines Besuchs. Zu der vom muslimischen Rat der Ältesten organisierten Konferenz werden mehr als sechshundert Mitglieder verschiedener Religionsgemeinschaften zusammenkommen. Außerdem wird Scheich Ahmed in Tayyib, Großimam der sunnitischen al-Azhar-Moschee, anwesend sein.
Am gestrigen Montag, dem 21. Januar, bekräftigte der Pressesprecher des Medienrates der Arabischen Emirate, Mansour Al Mansouri, bei einer Pressekonferenz im Emirates Palace, dass der Papst und der Großimam von Al Azhar mit ihrer gemeinsamen Teilnahme eine globale humanitäre Botschaft auf den Weg bringen wollen, um die gemeinsamen Werte der Toleranz und Brüderlichkeit und des friedlichen Zusammenlebens Koexistenz sowie die Ablehnung des Extremismus zu betonen.
Die Behörden der Emirate wollen mit der gleichzeitigen Präsenz des Papstes und des Großimams der Al-Azhar-Universität in Abu Dhabi auch das Image des Landes als symbolischen Ort der menschlichen Toleranz neu beleben. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben das laufende Jahr zum "Jahr der Toleranz" erklärt.
Bei der Pressekonferenz sprach auch Sultan al Rumaithi, Generalsekretär des Ältestenrates, der in seiner Rede auch auf den Gottesdienst mit Papst Franziskus in der Zayed Sports City in Abu Dhabi verwies zu dem rund 130.000 Gläubige erwartet werden.
In den Arabischen Emiraten leben rund 900.000 Katholiken, bei denen es sich größtenteils um Zuwanderer aus asiatischen Ländern, darunter die Philippinen und Indien handelt. Im Beisein des Staatsekretärs im Vatikan, Kardinal Pietro Parolin, wurde im Juni 2015 die St. Pauls-Kirche in Mussaffah eingeweiht (vgl. 12/06/2015). Kardinal Parolin hatte die Einweihung der neuen Kirche in seiner Predigt als “Zeichen der Vitalität” der katholischen Gemeinde bezeichnet und der Apostolische Vikar für Südarabien, Bischof Paul Hinder, OFM, begrüßte die „Stabilität und den Frieden, den wir in diesem Land genießen“.
In seiner Predigt zum Eröffnungsgottesdienst erinnerte Kardinal Parolin auch an das “Wohlwollen der früheren und heutigen Regierungen und ihre Großzügigkeit bei der Bereitstellung der Grundstücke, auf denen die neuen Kirchen gebaut werden”. Die Bauerlaubnis, so der Kardinalstaatsekretär, sei „ein konkretes Zeichen der Gastfreundschaft der Emirate gegenüber Christen” und zeuge von Engagement “für eine Gesellschaft, die auf Zusammenleben und gegenseitigem Respekt gründe”.
“Christen in diesem Land”, so Kardinal Parolin in seiner gestrigen Ansprache, “brauchen Gelegenheit zum Wachstum im Glauben und im Glaubenszeugnis. Ich wünsche mir, dass Christen beim Wachstum im Glauben und bei karitativen Werken gegenüber den Mitmenschen unterstützt werden”.
(GV) (Fides 22/01/2019)


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