ASIEN/FILIPPINE - Mindanao: Katholische Kirche begrüßt Einführung der Autonomen Muslimischen Region

Dienstag, 22 Januar 2019 islam   politik   dialog   religiöse minderheiten  

Manila (Fides) - Katholische Religionsvertreter in Mindanao unterstützen die Entstehung der neuen autonome Region, die zur Beendigung des Konflikts im Süden des Landes beitragen könnte. Anlässlich des Referendums, bei dem die Bevölkerung von Mindanano über das "Bangsamoo Organic Law", abstimmte, das die Einführung der neuen Region regelt, bekräftigten die Vertreter des Netzwerks "Mindanao Catholic Church Leaders for Peace" (MCCLP) ), dass "das Bangsamoro-Grundgesetz nicht nur ein einfaches Gesetz sondern ein Friedensvertrag ist, der die zukünftige Entwicklung der Region impliziert". Mit der Schaffung einer autonomen Region soll der jahrzehntelange Konflikt zwischen der Regierung in Manila und islamischen Separatisten beendet werden.
"Nach vielen erfolglosen Versuchen könnte dies die letzte konkrete Möglichkeit eines gerechten und dauerhaften Friedens in Mindanao sein", heißt es in einer Botschaft des Netzwerks.
Das Netzwerk besteht aus Bischöfen, Pädagogen, Aktivisten, die im Hinblick auf das Referendum eine Erklärung abgegeben haben. Unter den Unterzeichnern befinden sich stellvertretend für die katholische Kirche Kardinal Orlando Quevedo, der emeritierte Erzbischof von Cotabato, Erzbischof Romulo Valles von Davao, Erzbischof Antonio Ledesma von Cagayan de Oro und Bischof Edwin Dela Peña von Marawie sowie viele andere Bischöfe von Mindanao, die gemeinsam die neue Autonome Region begrüßen.
Das neue Gesetz zur Autonomie "befasst sich mit historischen Ungerechtigkeiten", gegen Muslime und betont „die gegenseitige Akzeptanz beider Parteien" bei der Schaffung eines autonomen muslimischen Gebiets.
Nach Ansicht der Kirchenvertreter gibt es viele Gründe, warum Menschen das Autonomiegesetz unterstützen sollten. "Wir sind uns bewusst, dass die Bangsamoro Transitional Authority und die künftigen Abgeordneten des Bangsamoro-Parlaments in den nächsten drei Jahren vielen Herausforderungen gegenüberstehen", stellen sie fest. Und sie weisen auf die Notwendigkeit eines „horizontalen" Friedensprozesses hin, mit dem Bekenntnis zum "Dialog des Lebens, Handelns und der Spiritualität" zwischen Christen und Muslimen.
„Wir müssen auch einen interreligiösen Dialog führen, um gegenseitigen Respekt und Verständnis zu erreichen, um Vorurteile abzubauen oder zu beseitigen", fügen sie hinzu.
Als Unterstützer des Friedens "müssen wir auch wissen, was das Bangsamoro-Gesetz sagt, um eine fundierte und verantwortungsbewusste Entscheidung zu treffen und über die Inhalte des Vorschlags abstimmen, nicht aufgrund von Vorurteilen". Christliche Religionsvertreter bekräftigen in diesem Zusammenhang auch ihre Bereitschaft, "zur Schaffung einer inklusiven Gesellschaft von Mindanao" beizutragen.
Das Referendum über die Autonomie fand am gestrigen 21. Januar statt und die Ergebnisse werden für den 25. Januar erwartet.
Das „Bangsamoro Organic Law“ überträgt Exekutiv-, Gesetzgebungs- und Steuerbefugnisse an eine der ärmsten Regionen des Landes. Die philippinische Regierung wird die Verteidigungs- -, Sicherheits -, Außen - und Währungspolitik beaufsichtigen und eine Übergangsbehörde unter Leitung der Moro Islamic Liberation Front (MILF) ernennen, die bis zu den Wahlen von 2022 im Amt bleibt, wenn die Einwohner der Region ihr Parlament und den Premierminister wählen.
In der Region mit muslimischer Mehrheit besteht die Gefahr, dass sie von radikalislamischen Gruppen unterwandert wird, wofür nach Ansicht der MILF die weit verbreitete Desillusionierung der Menschen beiträgt. MILF und die Regierung hoffen, dass die Autonomie zu größeren Investitionen in die Infrastruktur und zu wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung führen wird, wodurch der Export sowie die Entwicklung der Palmölindustrie expandieren können.
(SD) (Fides 22701/2019)


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