ASIEN/SÜDKOREA - Katholische Kirche bringt im Advent neue Kampagne gegen Todesstrafe auf den Weg

Mittwoch, 5 Dezember 2018 menschenrechte   todesstrafe   ortskirchen   menschenleben   menschenwürde   evangelisierung  

Seoul (Fides) - Die katholische Kirche in Südkorea bringt im Advent eine neue Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe auf den Weg. Die bischöfliche Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in Südkorea ruft deshalb alle koreanischen Gläubigen und alle Bürger guten Willens dazu auf, im Advent 2018 eine Petition zu unterschreiben, in der die koreanische Regierung aufgefordert wird, die Todesstrafe abzuschaffen. Es ist bereits das vierte Mal, dass die katholische Kirche in Korea aktiv an einer Unterschriftenkampagne zur Abschaffung der Todesstrafe und von lebenslanger Haft teilnimmt.
Die Petition wurde bereits von Kardinal Andrew Yeom Soo-jung, Erzbischof von Seoul und vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Igino Kim Hee-joong, und zahlreichen anderen katholischen Kirchenvertretern unterzeichnet und wird in allen Diözesen und katholischen Gemeinden verbreitet, wo die Einladung an die Gläubigen zur Teilnahme bei den Sonntagsgottesdiensten ausgesprochen wird. Die Unterschriftensammlung soll bis zum 31. Dezember dauern und der der 20. Nationalversammlung vorgelegt werden.
In den vergangenen Jahren wurden dem koreanischen Parlament insgesamt sieben Unterschriftensammlungen zur Abschaffung der Todesstrafe vorgelegt. Die katholische Kirche in Korea hat sich den Initiativen 2005, 2008 und 2012 angeschlossen. Die jüngste Petition wurde bereits von allen 26 koreanischen Bischöfen unterzeichnet.
Mit der jüngsten Initiative möchte die katholische Kirche in Südkorea der Einladung Papst Franziskus folgen, der in den letzten Monaten auch den Katechismus der katholischen Kirche in Bezug auf die Todesstrafe ändern ließ und sie für unzulässig erklärt (vgl. Nr. 267 des Katechismus der katholischen Kirche).
In Südkorea wurde die Todesstrafe zuletzt 1997 vollzogen, weshalb sie als "de facto“ abgeschafft gilt. In diesem Land ist die Todesstrafe theoretisch jedoch immer noch in Kraft, um besonders schwere Straftaten zu bestrafen.
(PA) (Fides 5/12/2018)


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