AFRIKA/GHANA - Abschaffung der Todesstrafe: Bischöfe unterstützen Gesetzentwürfe

Donnerstag, 3 November 2022 todesstrafe   bischöfe  

Accra (Fides) - "Gott hat den Menschen nach seinem Abbild geschaffen, und deshalb kann nur er das menschliche Leben nehmen. Es ist daher die Pflicht eines jeden, der das Leben besitzt, sich jederzeit für den Schutz der Unantastbarkeit des menschlichen Lebens einzusetzen", so die ghanaische Bischofskonferenz in einer Erklärung, mit der sie zwei Gesetzesentwürfe zur Abschaffung der Todesstrafe unterstützt. Die Bischöfe rufen die Ghanaer dazu auf, "entschlossen darauf hinzuarbeiten, die Todesstrafe aus unserem Rechtssystem abzuschaffen".
Nach Ansicht der Bischofskonferenz ist die Todesstrafe unter anderem deshalb inakzeptabel, weil sie "dem Verurteilten nicht die Möglichkeit gibt, zu bereuen und um Vergebung zu bitten". Außerdem gebe es Fälle, in denen unschuldige Menschen aufgrund eines Justizirrtums hingerichtet werden. "Aus diesem Grund legt die Katholische Bischofskonferenz von Ghana dieses Memorandum vor, um die beiden dem ghanaischen Parlament vorgelegten Gesetzesentwürfe zur Abschaffung der Todesstrafe in unseren Gesetzen zu unterstützen.", heißt es dazu in der Erklärung weiter.
Im ghanaischen Parlament liegen zwei Gesetzentwürfe zur Änderung des Gesetzes über strafbare Handlungen von 1960 (Abschnitt 29) und des Gesetzes über die Streitkräfte von 1962 (Abschnitt 105) vor, in denen die Fälle festgelegt sind, in denen ein Todesurteil in der Zivil- und Militärgerichtsbarkeit verhängt werden kann. Die vorgeschlagenen Änderungen sehen vor, in beiden Fällen die Todesstrafe durch eine lebenslange Freiheitsstrafe zu ersetzen. In Ghana befinden sich derzeit 171 Menschen in der Todeszelle, während 27 afrikanische Länder die Todesstrafe bereits abgeschafft haben.
(L.M.) (Fides 3/11/2022)


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