Kinshasa (Fides) – „Die Todesstrafe ist mit dem Evangelium nicht vereinbar und fördert nicht den nationalen Zusammenhalt“, erklären die Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo nach der Verhängung der Todesstrafe durch das Oberste Militärgericht gegen den ehemaligen Präsidenten Joseph Kabila.
In ihrer Erklärung zeigen sich die Mitglieder der kongolesischen Bischofskonferenz (Conférence Épiscopale Nationale du Congo, CENCO) „schockiert über dieses Urteil“ und bezeichnen es als Rückschritt, der „im Widerspruch zum Schutz des Lebens und den Werten des Evangeliums steht“.
„Im Bewusstsein, dass die Todesstrafe und ihre Vergeltungslogik nicht mit dem Evangelium vereinbar sind, und in dem Wunsch, den Frieden und den nationalen Zusammenhalt wiederherzustellen und die Integrität des Territoriums zu gewährleisten, sind wir entsetzt über das Urteil des Obersten Militärgerichts von Kinshasa am Ende des Schnellverfahrens gegen den Ehrenpräsidenten Joseph Kabila”, heißt es in der Erklärung, die vom Voristzenden der CENCO, Erzbischof Fulgence Muteba Mugalu von Lubumbashi unterzeichnet ist.
Die CENCO erinnert daran, dass sie sich am 22. März 2024 gegen die Aufhebung des Moratoriums für die Vollstreckung der Todesstrafe (das seit 2003 in Kraft war) ausgesprochen hatte, die vom kongolesischen Justizministerium am 13. März desselben Jahres beschlossen worden war. Die Bischöfe bekräftigen, dass „das Moratorium natürlich zur Abschaffung und nicht zur Wiederaufnahme dieser unmenschlichen Maßnahme führen sollte, die nicht nur ein Versagen für eine Gemeinschaft darstellt, die diesen Namen verdient, sondern auch die Würde des nach dem Bild Gottes geschaffenen Menschen verletzt“.
Darüber hinaus erinnert die CENCO daran, dass die Todesstrafe auch mit der kongolesischen Verfassung unvereinbar ist, die die Heiligkeit des menschlichen Lebens anerkennt.
Am 30. September wurde der ehemalige Präsident Kabila (der von 2001 bis 2019 regierte) vom Obersten Militärgericht in Abwesenheit wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Kabila hatte das Land 2023 verlassen, war aber kürzlich in Goma, der Hauptstadt der östlichen Provinz Nord-Kivu, die von Guerillakämpfern der M23/AFD (Allianz des Kongo-Flusses) besetzt ist. Das Gericht, das ihn verurteilte, befand ihn für mitschuldig an der Rebellion.
In ihrer Erklärung rufen die Bischöfe dazu auf, einen nationalen Dialog unter Einbeziehung von Joseph Kabila und den Rebellen zu führen, um die politischen Differenzen und vor allem die Kriege und die Instabilität zu lösen, unter denen die Provinzen im Osten der DR Kongo seit 30 Jahren leiden.
(L.M.) (Fides 7/10/2025)