Pacaraima (Fides) –Der Brasilianer don José Sebastião Barros da Silveira und der Argentinier don Miguel Alberto Fernández, sog. Orionini (von der „Piccola Opera della Divina Provvidenza” Kleines Werk der göttlichen Vorsehung), sind im brasilianischen Pacaraima angekommen, das zur Diözese Roraima gehört; sie werden den dortigen Pfarrer, Jesús Lopez Fernandez de Bobadilla, bei der Betreuung der Tausende von venezolanischen Flüchtlingen unterstützen, die Tag für Tag aus ihrem Land fliehen. Jesús Lopez Fernandez de Bobadilla ist ein spanischer Missionar fidei donum,78 Jahre alt. Pacaraima grenzt an Venezuela und ist der Hauptzugang zu Brasilien. Diese neue Mission der „Orionini“ , die „Herz ohne Grenzen“ genannt wird, nimmt sich vor die großen Massen an Flüchtlingen – Männer, Frauen, Kinder – aufzunehmen und zu unterstützen. (s. Fides 5/7/2018).
In Pacaraima kommen schätzungsweise täglich 6.000 Immigranten an. Einige bleiben in der Stadt, laufen ziellos und in tiefstem Elend durch den kleinen Ort; andere machen sich auf den Weg nach Boa Vista, der 200km entfernten Hauptstadt von Roraima. Auf dem ganzen Weg gibt es kein einziges Dorf noch irgendein Gehöft; so haben die Flüchtlinge keinen Ort zum Rasten oder Essen; sie schlafen am Straßenrand allem Unbill ausgesetzt.
„Kurz nach meiner Ankunft in Boa Vista zusammen mit dem Bischof Mons. Domário“ – erzählt Don José Sebastião Barros da Silveira in einem Bericht an Fides - „sind wir durch die Stadt gelaufen und haben am Abend an einer Feier für 50 venezolanische Absolventen eines Portugiesisch-Grundkurses teilgenommen. Am Tag danach besuchten wir vier Aufnahmezentren, wo sich eine große Anzahl von Flüchtlingen befand. Weitere Flüchtlinge warteten am Tor, bis ein Platz frei wurde. Nach verlässlichen Schätzungen befinden sich derzeit allein in Boa Vista mehr als 25.000 Venezolaner.“
„Es ist traurig – fügt der Priester hinzu – Männer und Frauen zu sehen, die Töpfe und vieles andere an der Straße und auf den Gehwegen verkaufen, während die Jugendlichen Autoscheiben an den Ampeln putzen, um etwas Geld zu verdienen. Viele sind in ihrem Land zur Schule gegangen und haben die höhere Schule absolviert, und alle hoffen in Sao Paolo ein neues Leben zu beginnen....“
„Am Samstag Abend – fährt er fort – bin ich nach einer langen Reise in Paracaima angekommen. Hier habe ich hunderte Menschen vorgefunden, die in rudimentären Hängematten schliefen. Am Sonntag haben wir vier Messen im Beisein der lokalen Bevölkerung und der Venezolaner zelebriert.“
Don José Sebastião erklärt, dass die freiwilligen Helfer um 3 Uhr morgens anfangen das Frühstück für die Flüchtlinge vorzubereiten, das von 5.00 bis 7.30 Uhr ausgegeben wird. „In Paracaima gibt es 1.300 Venezolaner und Eingeborene, die zum Frühstück kommen. Für viele von ihnen – betont er - ist es die einzige Mahlzeit am Tag. Hier regnet es viel, und es ist kalt. Die Stadt ist arm, es mangelt an Hygiene, die Straßen sind überfüllt mit Immigranten, die überall herumlaufen“.
(SL) ( Fides 19/7/2018)