Aparecida (Fides) - Am Mittwoch, den 19. April um 8.30 Uhr findet im Kongresszentrum des Marienheiligtums in Aparecida die feierliche Eröffnung der 60. Vollversammlung der Bischofskonferenz Brasiliens (CNBB) statt. Die Versammlung wird bis zum 28. April dauern und 22 Arbeitssitzungen umfassen. Jeden Tag werden die Bischöfe um 18.30 Uhr im Marienheiligtum an einer Eucharistiefeier teilnehmen. Am 23. April steht einBußgottesdienst auf dem Programm und am 26. April werden die Bischöfe an einer interreligiöse Feier teilnehmen. Zwei Tage sind den geistlichen Exerzitien gewidmet: Samstag, 22. und Sonntag, 23. April.
Nach Angaben der Bischofskonferenz sieht die Tagesordnung ein zentrales Thema ("Globale Bewertung des Weges der CNBB") und sechs Schwerpunktthemen (Glaubenslehre, Liturgie, Vorschriften der CNBB, Vierjahresbericht, Wirtschaftsbericht, liturgische Texte) vor. Das Programm umfasst auch die Analyse mit Debatte zu 15 weiteren Themen: Abkommen mit dem Heiligen Stuhl in Brasilien, Analyse der sozialen und kirchlichen Lage, Management, Kampagne der Brüderlichkeit, Rat der lateinamerikanischer Bischöfe (CELAM), Charis, Kommission für Gemeinschaft und Austausch, Bischöfliche Kommission für Amazonien, Nationaler Solidaritätsfonds und Jubeljahr 2025, Forschungsprojekt "Ganzheitliche Gesundheit des Klerus", Bischofssynode 2023-2024, Besuch des Weihbischofs der Diözese Maiduguri (Nigeria), John Bogna Bakeni, Kirchliche Basisgemeinschaften. Außerdem sollen mehrere Berichte vorgelegt werden, darunter die Liste der emeritierten Bischöfe und Berichte des Observatoriums für religiöse Kommunikation in Brasilien, der Nationalen Missionarischen Aktion, der Bischofssynode und des 18. Nationalen Eucharistischen Kongresses. Schließlich wird die Versammlung drei Botschaften veröffentlichen: an den Papst, an den Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe und an das brasilianische Volk.
Während der Versammlung werden auch die vier Mitglieder des Vorstands der Bischofskonferenz, zwölf Vorsitzenden der ständigen bischöflichen Kommissionen, zwei Vertreter des CNBB beim Rat der lateinamerikanischen Bischöfe (CELAM), ein ordentlicher Vertreter und dessen Stellvertreter, sowie zwei Bischöfe, die an der Bischofssynode über die Synodalität in Rom teilnehmen werden, in geheimer Wahl gewählt.
Erzbischof Walmor Oliveira de Azevedo von Belo Horizonte, war Vorsitzender der brasilianischen Bischofskonferenz für den Vierjahreszeitraum 2019-2023. In seiner Bilanz zu seiner Amtszeit betonte er die großen Herausforderungen der letzten vier Jahre (Pandemie und gesellschaftliche Polarisierung) und die Prioritäten, denen sich die Bischofskonferenz und die katholische Kirche in Brasilien stellen werden müssen. "In den letzten vier Jahren hat Brasilien eine Eskalation der Polarisierungen erlebt, mit Spaltungen, die sogar innerhalb von Familien auftraten und die durch politisch-ideologische Meinungsverschiedenheiten verursacht wurden. Ein trauriges Szenario, das im Rahmen der zunehmenden Verbreitung von Fake News entstanden ist. Ein Höhepunkt dieser Polarisierungen wurde bei den letzten Wahlen erreicht", beklagte der Erzbischof in einem Interview. Der Lehre Jesu Christi folgend, seien die Bischöfe "immer an der Seite der Armen gestanden, getreu den Werten des Evangeliums, und hat mutig und prophetisch seine Stimme erhoben, um die Bedrohungen der Gesellschaft und der Demokratie sowie die Verachtung der Ärmsten anzuprangern. Getreu diesem Engagement hat sie stets den Weg der Verständigung und des Dialogs gesucht".
Mit Blick auf die Zukunft glaubt Bischof Oliveira de Azevedo, dass einer der wichtigsten Aspekte für die Kirche auf der ganzen Welt die Verpflichtung zur Synodalität sein wird. Die brasilianische Bischofskonferenz, die sich bereits ein Ausdruck der Synodalität verstehe, da sie die vielen Beiträge des brasilianischen Episkopats bündelt und auf die Beteiligung von geweihten Evangelisatoren sowie christlichen Laien zähle, "muss auf diesem synodalen Weg immer weiter voranschreiten. Das bedeutet, dass wir unsere Dienste für die vielen Glaubensgemeinschaften im ganzen Land ständig intensivieren und eine breitere Beteiligung fördern müssen, mit besonderem Augenmerk auf die Beteiligung von Frauen."
Nach Angaben der brasilianischen Bischofskonferenz hat die Kirche in Brasilien derzeit insgesamt 326 aktive Bischöfe und 157 emeritierte Bischöfe. Es gibt insgesamt 279 Kirchsprengel, darunter 219 Diözesen, 45 Erzdiözesen und 7 Prälaturen.
(SL) (Fides 18/4/2023)